Ukraine

"Russische Soldaten vergewaltigen, foltern und töten"

Seit mehr als einem halben Jahr herrscht in der Ukraine Krieg. Nun sollen Sexualverbrechen durch russische Soldaten drastisch zugenommen haben.

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    Die russische Armee hat eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete getestet.
    Die russische Armee hat eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete getestet.
    via REUTERS

    Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin hat eine «drastische Zunahme» sexueller Gewalt durch russische Soldaten angeprangert. Infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seien alle Geschlechter und Altersklassen betroffen, Kinder ebenso wie Alte, sagte Kostin der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest-France" (Montag). Russische Soldaten setzten sexuelle Gewalt gezielt ein – als "Kriegsmethode, um Ukrainerinnen und Ukrainer zu demütigen", behauptete er.

    "Tendenz stark steigend." Zudem gebe es eine hohe Dunkelziffer. "In vielen Fällen werden Menschen durch russische Soldaten vergewaltigt, gefoltert und danach getötet. Oft finden Vergewaltigungen vor den Augen von Angehörigen und Kindern statt", sagte Kostin. Betroffen seien vor allem besetzte Gebiete. Oft hätten russische Kommandeure Vergewaltigungen angeordnet oder zumindest unterstützt, so Kostin. Die Angaben des Generalstaatsanwalts ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    "Systematik der Gewalt"

    Der Deutschland-Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Wenzel Michalski, sprach ebenfalls von einer Systematik der Gewalt. "Gräueltaten an Zivilisten gehören zur Kriegstaktik der russischen Soldaten in der Ukraine", sagte Michalski den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Gewalt der Soldaten einschließlich der Vergewaltigungen wird von der Spitze der russischen Politik und des Militärs nicht geahndet. Im Gegenteil: Kräfte, die besonders brutal vorgehen, werden noch ausgezeichnet", sagte er. Die Gewalt werde von der Führung mindestens billigend in Kauf genommen.

    Kostin zufolge wurden in der Ukraine seit Kriegsbeginn vor gut neun Monaten fast 8.500 Zivilisten getötet, darunter 440 Kinder. Mehr als 11.000 Zivilisten seien verletzt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft habe bislang 50.197 Fälle von Kriegsverbrechen aufgenommen, sagte er den Zeitungen.

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      Waleri Gerassimow ist der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Damit folgt er nach nur drei Monaten auf <a data-li-document-ref="100279119" href="https://www.heute.at/g/-100279119">Sergei Surowikin</a>.
      Waleri Gerassimow ist der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Damit folgt er nach nur drei Monaten auf Sergei Surowikin.
      via REUTERS
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        Helmut Graf
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