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Russen bauen Atomreaktor vor den Toren Österreichs

Der russische Energiekonzern Rosatom beginnt bald mit dem Bau von Atomreaktoren in Ungarn. Für die dortige Regierung "ein wichtiger Meilenstein."

Nicolas Kubrak
Das ungarische AKW in Paks.
Das ungarische AKW in Paks.
Herbert P. Oczeret / picturedesk.com

Der russische Energiekonzern Rosatom wird nach Angaben der ungarischen Regierung in den kommenden Wochen mit dem Neubau von zwei Atomreaktoren im Land beginnen. "Das ist ein großer Schritt, ein wichtiger Meilenstein“, teilte Ungarns Außenminister Peter Szijjarto gestern via Facebook mit. Das Projekt wird zu einem großen Teil über ein Darlehen aus Russland finanziert.

Am Donnerstag hatte die zuständige ungarische Regulierungsbehörde dem umgerechnet 12,5 Mrd. Euro schweren Neubau ihre Genehmigung erteilt. Ein Betriebsstart der neuen Meiler im Jahr 2023 sei "realistisch“, sagte Szijjarto. "Wir können nun von der Planungsphase zum Bau übergehen.“

Russland finanziert Großteil

Die Bautätigkeit werde in den kommenden Wochen am Standort der neuen Reaktoren zu sehen sein – dem seit den 1980er Jahren in Betrieb befindlichen Atomkraftwerk im 100 Kilometer südlich von Budapest am Ufer der Donau gelegenen Paks. Das AKW Paks liefert derzeit etwa 40 Prozent des ungarischen Strombedarfs.

Der Vertrag zum Bau der zwei neuen Reaktoren zwischen Ungarn und Rosatom war bereits im Jahr 2014 geschlossen worden. Ihm zufolge sollen die Meiler eine Leistung von je 1.200 Megawatt haben. Russland finanziert den Löwenanteil des Projekts über ein Darlehen an Ungarn in Höhe von zehn Mrd. Euro. Budapest übernimmt die restlichen 2,5 Mrd Euro.

Ungarn bekommen mehr russisches Gas als vereinbart

Finnland hatte im Mai einen ähnlichen Vertrag mit Rosatom über den Bau eines Atomreaktors aufgekündigt.

Budapest hingegen kritisiert seit Monaten die Sanktionspolitik der EU gegen Russland infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Mitte August hatte Russland begonnen, im Rahmen einer Sondervereinbarung mehr Gas als ursprünglich vereinbart an Ungarn zu liefern. Das Land hängt besonders stark von russischen Energieimporten ab.

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