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Aufgedeckt – so teuer wird heuer der Schulstart

Laut Diakonie müssen Eltern durchschnittlich 1.400 Euro an Schulkosten im Jahr zahlen, in der Oberstufe sind es sogar 1.690 Euro.

Heute Redaktion
Am 4. September beginnt im Osten Österreichs wieder die Schule.
Am 4. September beginnt im Osten Österreichs wieder die Schule.
Getty Images/iStockphoto

Am 4. September beginnt im Osten Österreichs wieder die Schule. Die Diakonie warnt in einer aktuellen Aussendung davor, dass vor allem Kinder aus einkommensschwachen Familien benachteiligt sind. Denn die Teuerung hat auch Auswirkungen auf die Schulkosten.

"Schultasche, Sportbeutel, Hefte, Stifte, Malfarben und Handarbeitskoffer, etc. – schon ein einfaches Startparket für die Schule kann 100 bis 300 Euro kosten. Hinzu kommen noch zusätzliche Kosten. Je nach Schultyp und Schulstufe müssen zum Beispiel Kopierkosten, Milchgeld oder auch Projekt- und Wandertage sowie Elternvereinsbeiträge finanziert werden. All das macht laut letzter Schulkostenstudie durchschnittlich 1.400 Euro Gesamtausgaben für Volksschule und Unterstufe aus, für die Oberstufe sind es 1690 Euro", so der Sozialexperte der Diakonie Österreich, Martin Schenk.

Laut seinen Angaben leben 52.000 Volksschulkinder und 81.000 Kinder in der Unterstufe in einkommensarmen Haushalten. Auch Nachhilfe werde immer teurer. Die SPÖ forderte zuletzt ganzjährig eine Gratis-Nachhilfe für alle Schüler und Schülerinnen, "Heute" berichtete.

720 Euro für Nachhilfe

"Wenn an der Schule ein guter Förderunterricht organisiert ist, dann kann der Druck auf privat finanzierte Nachhilfe deutlich gesenkt werden. Wenn es eine gute verschränkte Ganztagsschule gibt, dann reduziert sich die bezahlte Nachhilfequote weiters – zu Gunsten der Chancen armutsbetroffener Kinder", analysiert Martin Schenk.

20 Prozent aller Eltern würden für ihr Kind gern Nachhilfe bekommen, viele davon (40 Prozent) können sich diese aber nicht leisten, das betrifft immerhin 200.000 Schüler und Schülerinnen. Für Nachhilfe gaben Eltern 2022 im Mittel 630 Euro pro Schulkind aus, 2023 stiegen die Ausgaben auf 720 Euro an.

"Die Teuerung hat hier kein neues Problem aufgezeigt, sondern ein altes verschärft", betont der Sozialexperte. Schon in den vergangenen Jahren hatten Eltern den Wunsch, bezahlte Nachhilfe für ihre Kinder zu bekommen, eine solche aber nicht erhalten.

Weiters fordert Schenk, dass Schulen gemeinsam Schulmaterialien für ihre Schüler und Schülerinnen einkaufen und damit günstigere Preise für die Schulsachen aushandeln könnten. Diese Möglichkeit sollte vom Ministerium und den Bildungsdirektionen genützt werden, um die Kosten zu senken.

100 Euro Schulstartgeld

Im Rahmen der Corona-Hilfen wurde ein Geldtopf in der Höhe von 6,8 Millionen Euro für die Unterstützung von Schulveranstaltungen geschaffen. Daraus könnte die Regierung einen Schulausgleichsfonds gestalten, der zukünftig bei einkommensschwachen Kindern und Jugendlichen die hohen Kosten bei Schulreisen und Schulveranstaltungen mitträgt.

Weiter erhalten jene mit schulpflichtigen Kindern im September 100 Euro Schulstartgeld. Für Kinder in der Mindestsicherung bzw. Sozialhilfe sind fürs gesamte Schuljahr zweimal 150 Euro vorgesehen. In manchen Bundesländern gibt es die Möglichkeit einer eigenen Schulstarthilfe.

Zur Akuthilfe für Kinder hat die Diakonie ein Spendenkonto eingerichtet. Weitere Infos dazu gibt es hier! "Alle Schülerinnen und Schüler sollen gleiche Möglichkeiten haben, prinzipiell und gerade jetzt in Teuerungszeiten", so die Diakonie abschließend.

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel