Rudi Anschober meldet sich mit Omikron-Mahnung

"Von wegen 'mildes' Omikron: USA melden bisherigen Höchststand bei Hospitalisierungen sowie mehr Tote in Omikron-Welle als während Delta", schreibt Ex-Gesundheitsminister Rudi Anschober auf Twitter. Mit seiner Warnung hat Anschober statistisch recht: Zwar verursacht die Corona-Variante in den USA weniger als halb so viele Spitalseinweisungen im Vergleich zur Delta-Variante, die schiere Zahl an Infizierten lässt aber die Spitals- und Todeszahlen nach oben schießen.

Die gute Nachricht: die Impfung schützt vor dem Tod. Wie gut die Covid-19-Schutzimpfungen wirklich gegen schwere Verläufe und Todesfälle wirken, verdeutlichen jetzt neue Daten von Geimpften und Ungeimpften aus Österreich. Demnach schützen drei Dosen zu 99,2 Prozent vor einem Covid-Tod. Nach zwei Teilimpfungen sind es 92,6 Prozent, wobei im Herbst ein Rückgang des Schutzes vor Infektionen beobachtet wurde, zeigt die Analyse der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG).

Auch "mild" darf nicht abgetan werden

Frankfurter Forscher haben indes eine mögliche Ursache für mildere Krankheitsverläufe bei der Omikron-Variante des Corona-Virus identifiziert. In Zellversuchen habe sich gezeigt, dass Omikron im Vergleich zur Vorgänger-Variante Delta besonders empfindlich gegenüber der sogenannten Interferon-Antwort des Menschen sei, teilte das Uniklinikum in Frankfurt mit. Dies erklärt zum ersten Mal, warum mit der Omikron-Variante infizierte Patienten häufig weniger schwer erkranken.

Apropos "mild": Was "mild" bei Covid-19 konkret bedeutet, ist nicht klar definiert. Es stehen verschiedene Skalen zur Diskussion, die über unterschiedlich viele Stufen verfügen. In einer achtstufigen gilt ein Verlauf sogar noch dann als "mild" (Stufen 3 bis 4), wenn der Infizierte ins Spital muss. Auf Stufe 3 braucht er noch keinen Sauerstoff, auf Stufe 4 muss die Atmung bereits mit einer Sauerstoffmaske aus Plastik oder einem Sauerstoffschlauch unterstützt werden.