Herzog von Westminster

Royal verdankt seine Milliarden einer 12-Jährigen

Am 7. Juni feiern Hugh Grosvenor und Olivia Henson die Society-Hochzeit des Jahres und erweitern damit eine fast 1000-jährige Dynastie.

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Royal verdankt seine Milliarden einer 12-Jährigen
Hugh Grosvenor, der Duke of Westminster, 2018.
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Es ist die Society-Hochzeit des Jahres: Hugh Grosvenor (33) sagt am 7. Juni zu seiner Verlobten Olivia Henson (30) in der Kathedrale von Chester Ja. Mit dieser Verbindung erweitert sich die Familien-Dynastie des reichsten Mannes Großbritanniens unter 40.

Der Beginn der Dynastie Grosvenor

Von Weiden, Sümpfen und Obstgärten zu Luxus-Immobilien in Großbritannien: Die Vorfahren der Familie Grosvenor lassen sich fast 1000 Jahre zurückverfolgen, als Gilbert le Grosveneur mit Wilhelm dem Eroberer nach England kam. In den darauffolgenden 600 Jahren vergrößerte die Familie strategisch klug ihren Landbesitz, ihre Finanzen und damit ihren Status. Vor allem die Investitionen in den 1580er-Jahren in Kohle-, Stein- und Bleiminen vermehrten ihr Vermögen. 1640 erlebten die Grosvenors jedoch einen Rückschlag, als sie den König im englischen Bürgerkrieg unterstützten.

Der Großteil des heutigen Vermögens ist das Ergebnis einer Heirat. 1677 ehelichte Sir Thomas Grosvenor die zwölfjährige Mary Davis, Erbin eines Londoner Stadtschreibers. Ihre Mitgift umfasste 500 Morgen (125 Hektaren) Sumpfland und Wiesen westlich der damaligen Grenze Londons. Mit der Expansion der Stadt wurde dieses Land enorm wertvoll und die Familie Grosvenor entwickelte daraus einige der heute exklusivsten Stadtviertel, darunter Mayfair, Pimlico und Belgravia. Zudem besitzt die Familie das Anwesen Eaton Hall in der Grafschaft Cheshire.

Den nachfolgenden Generationen gelang es, den Nachlass sowie das Vermögen zu halten, indem sie potenziell ruinöse Erbschaftssteuern vermieden.

Eaton Hall ist das Landhaus und der Familiensitz des Duke of Westminster.
Eaton Hall ist das Landhaus und der Familiensitz des Duke of Westminster.
IMAGO/Pond5 Images

Der Erhalt des Herzogtums Westminster

Jahrhundertelang unterschieden sich die Grosvenors nur wenig von den zahlreichen anderen Grafschaftsfamilien. Doch durch die Heirat im späten 17. Jahrhundert und geschickte Geschäftsplanung gelang es ihnen, Königin Victorias Aufmerksamkeit zu erlangen. Einer Legende nach soll die Monarchin sich dazu gezwungen gefühlt haben, ihren reichsten Untertan zum Herzog zu ernennen, damit sie nicht in die Verlegenheit kam, mit ihm zum Tee zusammenzusitzen.

Am 27. Februar 1874 wurde Hugh Grosvenor der Titel Herzog von Westminster verliehen. Er führte bereits seit 1869 die fortan nachgeordneten Titel 3. Marquess of Westminster, 4. Earl Grosvenor, 4. Viscount Belgrave, 4. Baron Grosvenor und 11. Baronet, of Eaton.

"Der Glanz ihres Namens wurde durch sukzessive Aufstiege im Adelsstand noch verstärkt und gipfelte in der Verleihung des Herzogtums von Westminster im Jahr 1874", so die Forscher der Survey of London.

Das schwarze Schaf der Grosvenors

Affären und Skandale sucht man heute bei Familie Grosvenor vergebens. Das war nicht immer so. Hugh Grosvenors Großonkel Bendor, der reichste Mann Großbritanniens, war ein "wütender, unerfüllter Mann und ein verwöhnter Playboy", wie die "Daily Mail" ein Familienmitglied zitiert. Er hatte eine zehnjährige Affäre mit Modedesignerin Coco Chanel, bevor er vier Ehen einging.

Ihm wurde vorgeworfen, den Tod seines einzigen Sohnes rücksichtslos beschleunigt zu haben. "Als Edward gerade fünf Jahre alt war, bestand sein Vater darauf, dass er mit ihm auf die Jagd ging, obwohl das Kind über starke Bauchschmerzen klagte. Edward starb an diesem Tag auf dem Jagdfeld an einer Bauchfellentzündung", so die britische Zeitung weiter.

Am meisten habe er den Mann seiner Schwester verabscheut. Bendor war zutiefst eifersüchtig auf Earl Beauchamps Nähe zum Thron in seinen Rollen als Ritter des Hosenbandordens. Also startete er seine Verschwörung, um Beauchamp – der trotz einer glücklichen Ehe und sieben Kindern ein bewegtes homosexuelles Leben führte – verhaften und aus Großbritannien ausweisen zu lassen. "Das Problem mit Bendor war, dass er zu viel Geld und nicht genug Selbstbeherrschung hatte", schrieb ein Freund nach dem Tod des Herzogs im Jahr 1953.

Der zweite Herzog von Westminster, Hugh Arthur Grosvenor, besser bekannt als Bendor, im Jahr 1904.
Der zweite Herzog von Westminster, Hugh Arthur Grosvenor, besser bekannt als Bendor, im Jahr 1904.
IMAGO/Gemini Collection

Der Erbe und heutige Herzog von Westminster

Hugh Richard Louis Grosvenor ist nach dem Tod seines Vaters der siebte Duke of Westminster und besitzt mit 30 Jahren ein geschätztes Vermögen von 11,5 Milliarden Euro. Damit ist er der reichste Mann Großbritanniens unter 40.

Obwohl Hugh Grosvenor zwei ältere Schwestern hat, erbte er von seinem Vater Gerald Cavendish Grosvenor, der 2016 starb, den Titel Herzog von Westminster sowie den Großteil des Vermögens. Der Grund: Es wirkt das Erstgeburtsrecht, das männlichen Kindern unabhängig vom Alter Vorrang vor den weiblichen Geschwistern einräumt. Das Erstgeburtsrecht für die britische Monarchie wurde 2013 vor der Geburt des ersten Kindes von Prinz William (41) und Prinzessin Kate (42), Prinz George (10), abgeschafft.

Hugh Grosvenor, der Duke of Westminster, 2018.
Hugh Grosvenor, der Duke of Westminster, 2018.
imago/i Images

Verbindung zu den Windsors

Am 29. Januar 1991 wurde Hugh Richard Louis Grosvenor, von Freunden auch "Hughie" genannt, als drittes Kind von Gerald Cavendish Grosvenor und seiner Ehefrau Natalia Phillips geboren. Natalias Mutter Georgina war seit ihrer Kindheit mit Queen Elizabeth II. befreundet und man ist sogar sehr entfernt über die Familie Mountbatten miteinander verwandt. Hugh selbst ist eng mit Prinz William und Prinz Harry (39) verbunden und sogar der Patenonkel von Prinz George sowie Prinz Archie (5). Sein eigener Patenonkel ist König Charles (75).

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