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Rotes Kreuz alarmiert: "Brauchen dringend Blutspender"
Aufgrund des Krieges in der Ukraine braucht das Rote Kreuz wieder dringend Blutspenderinnen und Spender.
Das Rote Kreuz braucht dringend Blut. Seit Monaten ist die Bereitschaft der Bevölkerung, Blutspenden zu gehen, stark zurückgegangen. Die Hilfsorganisation warnt nun von einem gefährlichen Engpass, der auch dramatische Folgen nach sich ziehen könnte.
Vorrat schrumpft dramatisch
Die Omikron-Welle hat dafür gesorgt, dass immer weniger Bürgerinnen und Bürger Blutspenden gehen. Während zu Beginn der Pandemie die Bereitschaft noch auf einem kurzzeitigen Allzeithoch gelegen war, sind die Lagerbestände mit Blut mittlerweile besorgniserregend leer.
Über nur 3.000 Blutkonserven auf Vorrat würde das Rote Kreuz derzeit verfügen, das sind um 2.000 weniger als den Bestand, den man anstrebe, erzählt Ursula Kreil vom Roten Kreuz in "Wien Heute". In Wien wäre die Spendebereitschaft zuletzt um 40 Prozent zurückgegangen. Die Gründe dafür: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich noch im Home-Office oder dürfen aufgrund einer kürzlich erst durchgemachten Corona-Infektion nicht spenden.
Vom Roten Kreuz heißt es dazu, dass infizierte Personen 14 Tage von einer Blutspende ausgeschlossen sind. Erkrankte Personen mit ambulanter oder stationärer Behandlung sind nach Genesung vier Wochen von einer Blutspende rückgestellt, nach einem Aufenthalt auf einer Intensivstation vier Monate.
Mittlerweile setzt die Freiwilligenorganisation auf eine breitflächige Werbekampagne, die Personen zum Spenden anregen soll. "Blut ist ein lebensrettendes Notfallmedikament, das durch nichts ersetzt werden kann“, sagt Kreil. Es gebe keine Alternativen aus dem Labor, es bräuchte menschliche Spenderinnen und Spender.
Nur 3,65 Prozent gehen Blutspenden
Generell gilt, dass Frauen bis zu fünfmal und Männer bis zu sechsmal im Jahr Blut spenden dürfen. Die einzige Voraussetzung ist, dass der Mindestabstand von acht Wochen zwischen den Spenden eingehalten werden muss. In Österreich gehen jedoch nur 3,65 Prozent der Bevölkerung im sendefähigen Alter tatsächlich spenden, in Wien sind es gar nur 1,4 Prozent.
Die Nachfrage nach Blut ist jedoch groß. Täglich werden bis zu 1.000 Blutkonserven in Österreich gebraucht, in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gar 2.600 in der Woche. Zudem sorgt der Krieg in der Ukraine dafür, dass das Rote Kreuz neue Vorräte braucht. Diese sollten im Ernstfall nämlich schnell ins Krisengebiet geschickt werden, um verletzte Menschen zu retten.