Politik

Rochade in der ÖNB: Mahrer wird Präsident

Die Verträge der Nationalbank-Chefs laufen demnächst aus. Eine Überraschung gibt's bei den Nachbesetzungen.

Heute Redaktion
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Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer hat ab September einen zweiten Job.
Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer hat ab September einen zweiten Job.
Bild: Helmut Graf

In der Österreichischen Nationalbank sind demnächst die zwei höchsten Posten neu zu besetzen: Der des Gouverneurs und der des Präsidenten.

Wie die "Presse" am Dienstagabend berichtet, gibt es dabei durchaus Unerwartetes zu berichten.

Türkis-blauer Deal

Denn man hätte annehmen können, dass sich die Kanzlerpartei ÖVP vorbehält, den obersten und wichtigsten Posten des Nationalbank-Gouverneurs zu besetzen. Die FPÖ hätte im Gegenzug den nächsten (weniger wichtigen) Präsidenten bestimmen dürfen. Doch es wird wohl umgekehrt sein.

Mr. 1000-Euro-Schein

Denn der aktuelle Nationalbank-Präsident Claus Raidl (ÖVP-nah) wird erneut durch einen ÖVP-nahen Mann ersetzt. Nämlich Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer (45). Der frühere Wirtschaftstaatssekretär wurde der breiten Öffentlichkeit vor zwei Jahren mit seiner heiß diskutierten Idee einer 1000-Euro-Banknote bekannt.

Die Nominierung Mahrers, der ab September sein neues Amt ausfüllen soll, wurde der APA aus Regierungskreisen bestätigt. Präsident der Wirtschaftskammer wird er weiterhin bleiben.

Wichtigster Posten an die FPÖ

Nicht bestätigt, aber logisch, wäre dann, dass die FPÖ im Umkehrschluss den Posten des Gouverneurs besetzen darf. Dafür kommt der frühere Weltbank-Direktor Robert Holzmann (FPÖ) in Frage. Er soll den derzeitigen SPÖ-nahen Gouverneur Ewald Nowotny ersetzen.

Die Entscheidungen sollen in der Ministerratssitzung am Mittwoch, dem 22. August, gefällt werden.

Personal-Rochade

Der Generalrat der Nationalbank wurde bereits in den vergangenen Monaten politisch "umgefärbt". Alle SPÖ-nahen Mitglieder wurden ersetzt, an ihrer Stelle sitzen nun Vertraute der FPÖ und ÖVP, wie die "Presse" berichtet. An der Spitze des Generalrates sitzt das Präsidium, das nun ebenfalls neu besetzt wird. Operativ wird die Nationalbank vom Direktorium geleitet, an dessen Spitze der Gouverneur steht. (red)