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Robert Geiss: "Ich kaufe nie Jeans für 800 Euro"

Heute Redaktion
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"Die Geissens" sind über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Wie sie das große Geld in der Modeindustrie machen, haben sie "TextilWirtschaft.de" erzählt.

Wer kennt nicht "Robääääääärt" und Carmen Geiss. Gebleichte Mähnen, gebleichte Zähne, schrilles Auftreten - und sicher nichts für die Modeszene, die die Nase beim Anblick ihrer Modelinie rümpft.

Doch Neider sind dem erfolgreichen Modeunternehmer ziemlich egal, wie er in einem Interview mit der "TextilWirtschaft" ausplaudert. Mit seinem Modelabel "Roberto Geissini", das Geiss "aus Langeweile" 2013 gründete, beschäftigt er immerhin 250 Mitarbeiter. Es sind T-Shirts, Sweater und Hoodies, die - natürlich - mit Strass und Totenköpfen gespickt sind ("... wir fangen nicht mit Sonnenblumen an") und wie die warmen Semmeln über den Ladentisch gehen.

Ein bisschen Rocker-Style, ein bisschen Philipp-Plein-Look. Doch für einen Bruchteil des Preises.

Geiss kennt sein Publikum und dessen Budget. Die Teile kosten im Durchschnitt zwischen 40 und 100 Euro, später sollen noch Lederjacken um die 250 Euro dazukommen, wie er im Interview erzählt.

Dass er von überteuerten Markenklamotten persönlich nichts hält, macht er klar und outet sich gleich selbst als Schnäppchenjäger: "Ich weiß ja, was die Sachen wirklich kosten. [in der Produktion, Anm.] Ich würde nie Jeans für 800 Euro kaufen. Ich hasse das, ich kann das nicht bezahlen."

Lieber warte er auf den Ausverkauf, um dann wirklich zuzuschlagen und meint: "Bei Jeans 200 Euro, vielleicht 250. Und wenn sie 500 kostet, warte ich auf den Ausverkauf." Rabattaktionen oder Black Friday wären für die Modebranche ein Feigenblatt: "Die funktionieren ja nur, weil es vorher zu teuer war."

Und Carmen Geiss? Die geht - außer bei Handtaschen, Schuhen und Sonnenbrillen - gern zu Zara.

Wer hätte das gedacht.



(mia)

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