Wirtschaft
Roaming-Gebühren werden doch nicht abgeschafft
Eigentlich sollte die mobile Kommunikation in einem EU-Land eines Tages nicht teurer sein als im Heimatland. In den vergangenen Jahren sind die Roaming-Gebühren auf EU-Druck hin auch tatsächlich reduziert worden. Ein komplettes Aus ist aber vom Tisch.
Das EU-Parlament hat eine stufenweise Senkung der Roaming-Gebühren durchgesetzt. Derzeit dürfen die Mobilfunkanbieter im europäischen Ausland nicht mehr als 19 Cent pro Minute für abgehende Anrufe, und fünf Cent für ankommende Anrufe verlangen. Eine gesendete SMS kostet sechs Cent, ein Megabyte Daten 20 Cent. Schließlich wollte man bei Null ankommen. Daraus wird aber nichts.
Kompromiss am Tisch
Die EU-Mitgliedsländer bzw. die 28 Fachminister haben die Bremse gezogen. Offenbar wollten oder konnten die Telefonieanbieter nicht auf diese Einnahmen verzichten. Jetzt liegt ein Kompromiss auf dem Tisch: Bei Anrufen aus dem Ausland sollen 50 Minuten pro Jahr gebührenfrei sein. Bei SMS sollen jährlich 50 Sendungen gratis sein und beim Internetzugang 100 Megabyte. Fix ist noch nichts, das EU-Parlament hat das letzte Wort. Die totale Abschaffung der EU-weiten Roaming-Gebühren wird aber wohl nicht mehr durchzusetzen sein.
Netzneutralität wackelt
In Sachen Netzneutralität wird ebenfalls noch verhandelt. Netzneutralität bedeutet, dass die Datenpakete aller Konsumenten gleichberechtigt weitergeschickt werden, dass es also keine wichtigen und weniger wichtigen Nutzer gibt. Eine komplette Gleichstellung wackelt aber genauso wie das Aus für die Roaming-Gebühren.