Österreich

Riskieren wir einen zweiten Lockdown in Österreich?

Heute Redaktion
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Seit Samstag haben trotz Corona fast alle Geschäfte wieder geöffnet. Die Österreicher haben das für üppige Shopping-Touren genutzt. Vorsicht? Oft Fehlanzeige. Mit möglicherweise fatalen Folgen.

Gartencenter und McDonald's waren gestern: Bis zu 150 Meter lange Warteschlangen vor Möbelhäusern und Elektrogeschäften bildeten sich am Tag eins nach Ende des Lockdown. Auf die coronabedingten Abstandsregeln wurde dabei von den Kunden großteils gepfiffen.

"Wir riskieren damit potenziell wieder mehr Infektionsfälle", warnt Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres im "Heute"-Gespräch. "Dabei ist es gerade jetzt wichtig, sich an die Hygienevorschriften zu halten und damit zu verhindern, dass die Infektion wieder neu aufflammt." An einen zweiten Lockdown glaubt Szekeres nicht: "Einen solchen würde niemand tolerieren, und die Wirtschaft würde das – den Rückmeldungen zufolge – nicht aushalten." Nachsatz: "Auch wenn er medizinisch gesehen sinnvoll wäre."

Ob die Lockerungen zu früh gekommen sind? "Ich hoffe nicht. Jedenfalls müssen wir jetzt weiter diszipliniert sein und dürfen uns den ersten Etappenerfolg nicht zunichte machen." In diesem Zusammenhang erinnerte der Präsident an die Maßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz in geschlossenen Räumen, einen Meter Abstand und regelmäßiges Händewaschen.

Shoppen hin oder her: Laut einer aktuellen Umfrage für den TV-Sender ATV sind 58 Prozent der Österreicher in Sorge wegen einer zweiten größeren Corona-Infektionswelle, nur 34 Prozent haben keine Bedenken. "Die zum Teil martialischen Warnungen der Regierung zeigen also Wirkung", so Meinungsforscher Peter Hajek.

59 Prozent fürchten sich nicht vor Corona

Die Corona-Zahlen in Österreich haben (vorläufig?) ihren Höhepunkt überschritten. Dementsprechend haben auch sechs von zehn Österreichern keine Sorge, sich mit dem Virus anzustecken. Das zeigt die Frage der Woche von "Unique Research" (501 Befragte, max. Schwankungsbreite ±4,4 Prozent). Nur mehr jeder Dritte fürchtet sich vor Corona. Am ängstlichsten sind ÖVP-Wähler, am lockersten nehmen die Pandemie die Anhänger der Neos.

Auffallend: Männer machen sich mit 62 Prozent deutlich weniger Sorgen, infiziert zu werden, als Frauen (57 Prozent). Und: Personen, in deren Haushalt Kinder unter 14 Jahren leben, sind mit 38 Prozent ängstlicher als Befragte, bei denen das nicht so ist (33 Prozent).

Die Details:

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