Das sagt ein Experte dazu

Riesiger Versand-Händler empört mit völlig neuer Regel

Zalando hat genug von Retouren-Chaos: Wer zu oft Pakete zurückschickt, dem wird das Konto dichtgemacht. Ein Experte kritisiert die Maßnahme.
Oberösterreich Heute
04.04.2025, 04:00

Wer kennt es nicht: Man bestellt online gleich mehrere Größen und Farben, probiert daheim alles in Ruhe an und schickt den Rest zurück. Aber Vorsicht: Der deutsche Versandhändler Zalando hat offenbar genug vom fröhlichen Hin-und-Her-Schicken. Der Anbieter sperrt Kundenkonten, die zu viel retour schicken.

Seit März ist die neue Regelung in Kraft – auch Konten von österreichischen Kunden wurden schon dicht gemacht. Auf Bewertungsplattformen sammelten sich zuletzt schon empörte Reaktionen von wütenden Konsumenten.

"Das ist unzulässig"

Grundsätzlich sei das Sperren von Konten "wahrscheinlich zulässig", sagt Konsumentenschützer Gernot Fieber von der Arbeiterkammer Oberösterreich gegenüber "Heute". Denn: "Als Firma kann ich sehr wohl entscheiden, mit wem ich einen Vertrag abschließe", und mit wem eben nicht.

Das Widerrufsrecht könne man damit aber nicht umgehen: "Das ist unzulässig", stellt Fieber klar. Im Online-Handel müssen Kunden nämlich die Möglichkeit haben, Produkte zu testen und anzusehen. Das Konto deshalb zu sperren widerspricht dieser Regelung.

Rückgaben begründen

Auch VKI-Experte Reinhold Schranz sieht die Praxis im Gespräch mit dem "Kurier" als "rechtlich nicht zulässig". Missbrauchsfälle sind davon aber ausgenommen: Wird die Kleidung getragen und dann retourniert, sei das sehr wohl ein legitimer Grund, das Konto zu sperren.

Übrigens müssen für eine Rückgabe eigentlich keine Gründe genannt werden. Sollte das Konto aber wegen vieler Retouren dicht gemacht werden, könne das helfen, erklärt Fieber: "Wenn es dazu kommt, sollten Konsumenten am besten mit Zalando Kontakt aufnehmen und begründen, warum es so viele Rücksendungen gab." Gelegenheits-User müssten sich aber sowieso keine Sorgen machen: "Es geht da wirklich um sehr viele Rückgaben."

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