"Richtig verhunzt"

"Riesenhöcker" – so wurde Silvanas Nasen-OP verpfuscht

Nach ihrer dritten Nasenoperation litt Silvana (53) unter Atemproblemen und Schmerzen. Erst ein Experte in Zürich konnte helfen.

"Riesenhöcker" – so wurde Silvanas Nasen-OP verpfuscht
Silvana nach ihrer vierten Nasen-OP mit ihrem Chirurgen und der SRF-Redakteurin.
SRF

"Ich bin Italienerin, wir haben markante Nasen", sagt Silvana. "Zusätzlich bin ich als Kind von der Treppe gestürzt, direkt auf die Nase, das hat Spuren hinterlassen." Danach konnte sie nicht mehr richtig atmen: "Die linke Nasenseite war komplett zu, das hat mich sehr gestört", sagt die 53-Jährige.

Schon vor Jahren hat Silvana deshalb zwei Operationen in Frauenfeld (Schweiz) über sich ergehen lassen. "Ich konnte danach gut atmen, das war großartig." Mit den Jahren ist jedoch die Nase eingesunken, sah unschön aus und das Atmen wurde schwerer. "Eine Geiernase", sagt Silvana und geht wieder zum selben Arzt. Der sagt: "Ich habe sie bereits zwei Mal operiert – ich kann Ihre Nase nicht mehr operieren." Er hat jedoch eine Empfehlung: einen Experten im Kantonsspital St. Gallen.

Sogar Freunde empfahlen: Verklage den Arzt

"Reine Routine ist das", sagte der Arzt im Kantonsspital zur bevorstehenden Nasenoperation. Aber was dann folgte, hat die Schweizerin sehr enttäuscht. "Ich hatte einen Riesenhöcker, die linke Nasenseite war komplett zu, und ich habe nasal gesprochen. Ich war so wütend nach der OP, die wurde richtig verhunzt!" Auch Freunde und Bekannte rieten ihr dazu, den operierenden Arzt zu verklagen. Bei der OP war ihr auch ein Knorpelteil aus einer Rippe entnommen worden, an der Narbe im Brustbereich hat sie noch immer Schmerzen.

Generelle Kritik lässt Silvana am Kantonsspital St. Gallen allerdings nicht zu: "Eigentlich bin ich ein Fan des Kantonsspitals St. Gallen – es hat mir schon das Leben gerettet", sagt sie. "Ich kritisiere ganz sicher nicht das ganze Spital. Aber mit der HNO-Abteilung möchte ich nichts mehr zu tun haben." Allerdings habe sich das Kantonsspital wenig kulant gezeigt, als Silvana die Operation als misslungen kritisierte.

"Erkundigt euch gut, bevor ihr euch operieren lasst"

Nach langer Suche findet Silvana einen renommierten plastischen Chirurgen direkt am Zürichsee, der ihr helfen kann und sie operiert. Der Schweizer Rundfunk hat sie dabei begleitet.  "Ich bin so froh, dass ich endlich wieder richtig atmen kann und nachts nicht mehr schnarche", sagt sie. Dafür wurde extra eingefrorener Rippenknorpel von einem Verstorbenen aus den USA eingeflogen und verwendet. Mit dem OP-Ergebnis ist Silvana nun überglücklich, rät aber dazu, sich vor dem Eingriff wirklich gut über die Klinik und die Erfahrung des Arztes zu informieren. Lieber etwas mehr Geld in die Hand nehmen anstatt es danach zu bereuen.

Auf den Punkt gebracht

  • Nach mehreren misslungenen Nasenoperationen, die zu Atemproblemen und Schmerzen führten, fand Silvana (53) schließlich Hilfe bei einem renommierten plastischen Chirurgen in Zürich
  • Trotz ihrer schwierigen Erfahrungen rät sie dazu, sich vor einem Eingriff gründlich über die Klinik und den Arzt zu informieren, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden
red, 20 Minuten
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