Seltenes Risiko
Augenlaser-OP misslingt – Frau hat lebenslang Schmerzen
Erin hatte sich gefreut, nie wieder eine Brille tragen zu müssen. Doch eine seltene Komplikation machte ihren Traum zum Albtraum.
Weil sie für ihre Hochzeit perfekt sein wollte, entschied Erin Orchard aus Sydney (Australien) im Jahr 2019 ihre Kurzsichtigkeit mittels Augenlaser-OP korrigieren zu lassen. Umgerechnet 4.000 Euro zahlte die 35-Jährige für den Eingriff. Jetzt wird die einst so lebhafte Blondine von chronischen Schmerzen geplagt, denn Komplikationen während des Eingriffs führten zu einer Schädigung ihrer Nerven.
"Hatte gehofft, keine Brille tragen zu müssen"
"Vor der Augenlaseroperation war ich kurzsichtig. Es fiel mir schwer, im Fitnessstudio eine Brille zu tragen, und die Versuche, Kontaktlinsen zu verwenden, waren meist erfolglos. Außerdem hatte ich gehofft, an meinem Hochzeitstag keine Brille tragen zu müssen. Meine Mutter hatte sich viele Jahre zuvor einer Augenlaseroperation unterzogen und schlug mir vor, dies in Erwägung zu ziehen", so die 35-Jährige.
In einem TikTok-Clip mit dem Titel "Eine Augenlaseroperation hat mein Leben ruiniert" erklärt Orchard, dass sie bereits 48 Stunden nach der LASIK-OP – ein anderer Name für den Eingriff, bei dem Spezialisten mit einer Klinge oder einem Laser eine Klappe in die Hornhaut schneiden, um überschüssiges Gewebe zu entfernen – "unerträgliche Schmerzen" verspürte.
Schmerzen und Lichtempfindlichkeit
"Innerhalb von 48 Stunden nach dem Eingriff hatte ich jedoch extreme Augenschmerzen und Lichtempfindlichkeit. Bei meinem ersten Nachsorgetermin wurde mir gesagt, dass dies normal sei, dass die Heilung gut verlaufe und dass ich in den nächsten Tagen wieder zur Arbeit gehen könne." Doch es trat keine Besserung ein.
"Meine Augen waren so lichtempfindlich, dass ich viele Tage in einem abgedunkelten Raum saß und es schmerzte, länger als ein oder zwei Minuten auf den Telefon- oder Computerbildschirm zu starren", erinnert sie sich. "Der Schmerz fühlte sich an, als würden Glassplitter in meine Augen schneiden, und ich hatte ein Kribbeln im ganzen Gesicht sowie ein Brennen und Stechen." Selbst kleinere Umwelteinflüsse wie Wind oder die Klimaanlage verursachten verstärkte Schmerzen. "Ich musste eine große Schutzbrille tragen, um die Auswirkungen zu minimieren, wofür ich in der Öffentlichkeit oft ausgelacht wurde. Das stresste mich zusätzlich."
Diagnose Hornhautneuralgie
Nach zwei Monaten wurde bei Orchard schließlich eine beidseitige Hornhautneuralgie nach der Laserbehandlung diagnostiziert – eine Erkrankung, die aufgrund von Nervenschäden in der Hornhaut Schmerzen in Augen und Gesicht verursacht. Dies ist eines der vielen Risiken der LASIK. Orchard sagt, sie sei nicht über die Gefahren des Eingriffs informiert worden und habe sich von ihrem Chirurgen ignoriert gefühlt, nachdem sie die düstere Prognose erhalten hatte. Obwohl die Studentin spezielle Augentropfen verwenden muss, um die Schmerzen zu lindern, seien sie noch immer da und der Schaden irreversibel.
Geheiratet hat die junge übrigens trotzdem. Mit Schmerzen. "Um sicherzustellen, dass ich den Tag bewältigen konnte, hatte ich einen Medikamentenplan. Trotz der Maßnahmen hatte ich während der Veranstaltung immer noch starke Schmerzen und brauchte mehrere Wochen, um mich danach zu erholen. Aber es hat sich gelohnt, denn es wurde ein wunderschöner Tag."
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Erin Orchard aus Sydney ließ 2019 eine Augenlaser-OP durchführen, um ihre Kurzsichtigkeit zu korrigieren, was jedoch zu schweren Komplikationen und chronischen Schmerzen führte
- Nach der Operation wurde bei ihr eine beidseitige Hornhautneuralgie diagnostiziert, die durch Nervenschäden verursacht wurde, und sie leidet seitdem unter unerträglichen Schmerzen und Lichtempfindlichkeit