Österreich
Riesen-Penis könnte bald im Ortszentrum erregen
Der Streit um den in Traunkirchen (Salzkammergut) aufgestellten Riesen-Phallus geht weiter. Jetzt hat er die Politik erreicht.
Die Vorgeschichte: Villenbesitzer Jürgen Hesz hat in seinem Garten am Kalvarienberg eine riesige Penis-Skulptur aufstellen lassen. Das Problem: Diese steht nur wenige Meter von einer Kreuzwegkapelle entfernt, an der bei einer Karfreitagsprozession die Gläubigen betend vorbeiziehen. Um das Problem zu lösen, hatte der Bürgermeister erst einen Sichtschutz aufstellen lassen, der aber wieder entfernt werden musste.
Gemeinde und Gläubige mussten sich damit abfinden, dass der Phallus mit einer Plastikplane – einer Art Riesen-Kondom – für die Prozession verhüllt wurde. Nach einem internationalen Presseecho ist der Fall aber nicht erledigt. Eine geplante Versteigerung der Skulptur hat nicht stattgefunden. Denn nun wird über die Statue im Traunkirchner Gemeinderat gestritten, mit durchaus kuriosen Begründungen.
Geschenkannahme?
Hesz erklärte nun gegenüber "Der Standard", dass die SPÖ "mit einer Anzeige bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft gedroht" habe, sollte die Gemeinde den Penis versteigern wollen. Die SPÖ relativiert dagegen, man habe nur erwähnt, dass Korruption ein Thema sein könnte, Drohung habe es keine gegeben. Korruption deshalb, weil es sich um verbotene Geschenkannahme handeln könne, denn die Gemeinde darf nicht den Erlös aus einer Versteigerung annehmen.
Allerdings: Aus SPÖ-Kreisen verlautet, dass man sich über den Phallus aber freuen würde, sollte er der Gemeinde geschenkt werden. Dann könnte er im Ortszentrum aufgestellt werden, so SPÖ-Fraktionsobmann Richard Held. ÖVP-Bürgermeister Christoph Schragl dürfte da anderer Meinung sein, er stellt eine politische Diskussion in Aussicht. Auch wenn er zu einem Aufstellen im Ortszentrum sagt: "Mir ist das schon wurscht." (red)