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Ride 2 im Test: So groß war der Fuhrpark noch nie
2016 haut Milestone einen Motortitel nach dem anderen hinaus. Nun geht der Biker-Titel Ride 2 an den Start und hat sich vor allem grafisch verbessert.
Grafisch hat sich zum Vorgänger einiges getan, beim Gameplay und der Auswahl an verschiedenen Bike-Modellen, Tuning-Möglichkeiten und Strecken staunt man. Im Gras gelandet bin ich trotzdem. Warum, das zeigt der Test von Ride 2.
Ride 2 bietet genau das, was bereits in anderen aktuellen Titeln des italienischen Entwicklerstudios Milestone gekonnt umgesetzt wurde. Es wird nicht auf eine spezielle Klasse fokussiert, sondern dem Spieler eine breite Palette an Motorrad-Modellen und dementsprechend viele Anpassungsmöglichkeiten geboten. Das Fahrgefühl unterscheidet sich dabei zwischen Dirtbikes oder aufgemotzten Rennmaschinen extrem deutlich.
Weil das Game eher Simulation als Arcaderacer ist, landet man auch wie ich bei den ersten Kurvenfahrversuchen im Gras, Dreck und der Leitschiene. Motocross-Maschinen sind da noch leichter handzuhaben, weil sie sich wendiger zeigen. In der Königsklasse der Superbikes dagegen handelt es sich um einen Sekundenbruchteil, in dem man sich virtuell mit dem Gewicht in die Kurve legen muss, um die Schikane nehmen zu können. Das gelingt mir erst nach einigen Rennen und Trainingseinheiten.
Übung macht den Meister
Keine Sorge, Übung macht den Meister und das Timing hat man schnell verinnerlicht, wenn man nicht ständig das Modell wechselt. Die Fahrphysik ist auch die große Stärke des Motorradtitels, sie macht so richtig Laune, obwohl sie extrem fordernd ist, aber nie frustrierend wird. Ordentlich beherzt zeigt sich auch die Gegner-KI - die Konkurrenten haben es irgendwie vom ersten Rennen an im Blut, so gut wie punktgenau in jeder Situation die Ideallinie zu erwischen. Es dauert, bis man nicht nur dem Feld hintennachfährt. Anfänger können sich eine Bremshilfe aktivieren und die Idelallinie anzeigen lassen.
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Technisch kann man sein Bike zwar tunen, wobei der Spielraum in der Rennserie gering ist. Je nach Stärke, Modell und Aufrüstungseinstellungen bekommen Bikes Werte zugeschrieben, nach denen sie in die erlaubten und nutzbaren Klassen eingeteilt werden. Die meisten nutzbaren Modelle sind schon "unbearbeitet" knapp unter der Maximalbeschränkung der Klassen angesiedelt, was die Tuning-Möglichkeiten letztlich begrenzt. Zumindest die Auswahl an Bikes (knapp unter 200) und Strecken (knapp 30) ist riesig.
Neben der Strecke ist auch was los
Wie das Spiel entfalten auch die Einstellungsmöglichkeiten neben der Strecke nach und nach ihre Vielfalt. Anfangs betitelt man seinen Biker und wählt Nationalität und Hautfarbe aus, später im Spielverlauf kann man ihn immer weiter individualisieren, verzieren und bekleiden. Als Modi stehen etwa Trainings, schnelle Rennen und die Welttour, die den Karrieremodus darstellt und weitere Herausforderungen wie Zeit- oder Überholanforderungen neben den eigentlichen Rennen bietet, zur Auswahl.
In den Rennen wird eine virtuelle Währung je nach Leistung gesammelt, mit der der heiße Ofen erneuert oder angepasst werden kann. Ganz schön viel Arbeit, den Fuhrpark zu vervollständigen und das Tuning auszunutzen, denn in fast 200 Bikes können mehr als 1.000 Einzelteile verbaut und 600 Designs angewendet werden. Ein team kann man sich übrigens auch aufbauen, in das man Fahrer einkauft und um Teamerfolge, bei denen aus beiden Bikern die Gesamtwertung errechnet wird, mitfährt. Letztlich bleibt noch der Multiplayer-Modus, in dem bis zu zwölf Sportler über die Strecken heizen.
Fazit
Ohne die Milestone-Titel schlecht machen zu wollen, grafisch boten sie im Gegensatz zur Darstellung von Fahrer und Strecke abseits der Pisten nicht unbedingt den großen Augenschmaus. Dieses Mal sind jedoch Häuser, Fahrzeuge, Bäume, Wiesen und Felder nett im Hintergrund umgesetzt. "Forza Horizon 3"-Details darf man sich nicht erwarten, die grafische Umsetzung ist aber doch gelungen. Schade, dass Wettereffekte nicht optisch besser umgesetzt wurden, das hätte richtig Laune gemacht.
Wer über die etwas unfaire KI hinwegsehen kann, die komischerweise jedes Mal schneller als ich in die Kurve gehen kann, der bekommt mit Ride 2 einen äußerst umfangreichen und technisch gut umgesetzten Renntitel für die PlayStation 4 serviert. Einrechnen muss man jedoch, dass gerade der Karrieremodus auf Langfristigkeit ausgelegt ist - Rennen müssen öfters wiederholt werden, um die erforderlichen Punkte zum Vorankommen zu erspielen. Macht aber nichts, denn in Ride 2 setzt man sich als Rennsportfan gern in den Sattel. (red)