Wien

Respektvoll zu Frauen: Männer bekommen jetzt Nachhilfe

Einer Studie zufolge hat jede dritte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche bzw.  sexuelle Übergriffe erlebt. Wiener Frauen sagen: Stopp!

Heute Redaktion
Zu viele Übergriffe von Männern haben den Wiener Frauenservice veranlasst, eine Kampagne zu starten, um für das Thema zu sensibilisieren.
Zu viele Übergriffe von Männern haben den Wiener Frauenservice veranlasst, eine Kampagne zu starten, um für das Thema zu sensibilisieren.
MICHAEL BUHOLZER / Keystone / picturedesk.com (Symbolbild)

Festivals, Partys, öffentliche Bäder, Bars – es gibt zahlreiche Orte, an denen Frauen unangenehme Begegnungen mit Männern erleben können. Dass Begrabschen, Pfeifen und "Cat Calling" keine Kavaliersdelikte sind, sondern von den meisten Frauen als höchst unangenehm empfunden werden, ist nicht jedem Mann klar.

Eine EU-weite Studie zu Gewalt gegen Frauen aus dem Jahr 2014 zeigte, dass jede dritte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr einen körperlichen und/oder sexuellen Übergriff erlebt hat. Die Wiener Clubs wollen das nicht mehr dulden. Alle sollen unbeschwert feiern können – Männer und Frauen. Die Vienna Club Commission hat dazu einen Leitfaden zur Prävention von sexueller Belästigung veröffentlicht. Und seit 2019 ist die Kampagne "Ich bin dein Rettungsanker“ des Wiener Frauenservices in Wien aktiv.

Auch Beobachter müssen Stopp sagen, wenn ein Mann zu weit geht

Es geht darum, das Gewaltschutznetz so eng wie möglich zu weben. So dass Gäste, Security- und Barpersonal wissen, was geht und was nicht und entsprechende Hilfestellungen geben können. Sensibilisierung heißt, dass alle Beteiligten oder Beobachter ein Gespür entwickeln, wenn Grenzen überschritten werden – und das dann auch deutlich machen, intervenieren und Stopp sagen.

Frauenstadträtin Kathrin Gaál: "In Wien ist kein Platz für Belästigung"

"Frauen und Mädchen sollen sich in ganz Wien sicher und wohlfühlen. Der ‘Rettungsanker‘ setzt ein sichtbares Zeichen: Gewalt gegen Frauen und sexuelle Belästigung haben in unserer Stadt keinen Platz! Wenn Mädchen oder Frauen belästigt werden oder sich unsicher fühlen, ist es wichtig, dass es Ansprechpersonen gibt, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ). Um das Netz der Helfer auszuweiten, werden über "Ich bin dein Rettungsanker" kostenlose Kurse zu Zivilcourage angeboten. Teilnehmer lernen sicher einzuschreiten, ohne sich selbst zu gefährden, sagt Laura Wimmer vom Frauenservice Wien gegenüber dem ORF. Die Kampagne richtete sich übrigens nicht nur an Clubs. Denn Gewalt gegen Frauen bleibe ein gesamtgesellschaftliches Problem, so Laura Wimmer.

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