Wien

Rennbahnweg-Mieterin: "Feuerteufel ist einer von uns"

Schon mehrere Tage wütet in der Wiener Donaustadt ein Feuerteufel, legte vier Brände in einem Mega-Gemeindebau. "Heute" hat sich umgesehen. 

Nicole Oirer
In einem Gemeindebau am Rennbahnweg treibt seit einiger Zeit ein Feuerteufel sein Unwesen. 
In einem Gemeindebau am Rennbahnweg treibt seit einiger Zeit ein Feuerteufel sein Unwesen. 
Sabine Hertel

Die Türen ins Stiegenhaus stehen offen, die Fenster sind weit aufgerissen. Wohl um den Gestank des Rauchs aus den Kellern und Stiegenhäusern zu bekommen. Das funktioniert nur mäßig. Der Geruch ist hartnäckig. Bereits im Stiegenhaus riecht man, dass es hier vor kurzem gebrannt hat. Je weiter es runter in den Keller geht, desto intensiver wird der Gestank. Beim Gang durch das Kellerabteil setzt sich der Rauch in Haaren und Kleidung fest. Immer der Nase nach findet man die betroffenen Kellerabteile. Die Holztüren sind scheinbar ideales Brandmaterial gewesen, zumindest ist nicht mehr viel von ihnen über. Asche bedeckt den Boden, darunter sind Überbleibsel aus dem Kellerabteil erkennbar.

Video: Die mysteriöse Brandserie in der Donaustadt

Fünf Brände in einer Woche

Im großen Innenhof des Gemeindebaus am Rennbahnweg ist es ruhig Dienstagvormittag. In der Nacht hat es hier wieder gebrannt. Wieder war die Feuerwehr im Großeinsatz. Darüber reden will von den wenigen Bewohnern, die man im Hof antrifft, aber kaum jemand. Im Innenhof merkt man nichts von den Bränden, aber einige Stiegen waren betroffen. "Hier bei der 6er, drüben bei der 41er und 58er, und ich glaub bei der 18er auch schon", sagt eine Hausmeisterin und deutet quer über den Hof in jede Richtung. 

Kurz vor Silvester, am 28. Dezember hat die Brandserie in dem Gemeindebau im Rennbahnweg begonnen. Dann ging es fast täglich weiter. Am 29. Dezember wütete der Feuerteufel erneut, ebenso am 30. Dezember. Während dem Jahreswechsel war Pause, die Bewohner wiegten sich wohl in Sicherheit. Am 2. Jänner begannen die Brände dann wieder. Auch am 3. Jänner gab es ein Feuer. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren, konkrete Hinweise gibt es bis jetzt aber keine, heißt es.

1/7
Gehe zur Galerie
    In einem Gemeindebau in der Wiener Donaustadt treibt ein Feuerteufel sein Unwesen.
    In einem Gemeindebau in der Wiener Donaustadt treibt ein Feuerteufel sein Unwesen.
    Sabine Hertel

    Wohnt der Feuerteufel im Gemeindebau?

    Beinahe jede Nacht muss die Feuerwehr mit einem Großaufgebot ausrücken, um die Brände im Gemeindebau zu löschen. Vier Brände gehen dabei wohl auf das Konto eines Brandstifters, welcher Feuer in den Kellerabteilen legt. Beim fünften Brand stand aber nicht ein  Kellerabteil in Flammen, sondern ein Müllraum. Wohl ein Unfall. Polizeisprecherin Barbara Gass bestätigt auf "Heute"-Nachfrage, dass der fünfte Brand mit den anderen nicht in Zusammenhang steht.

    Klar ist nach dem Besuch im Gemeindebau, dass der Täter einen Schlüssel gehabt haben muss. Denn nur so kommt er nachts in die Kellerabteile, wie der Lokalaugenschein zeigt. Allerdings würde ein Postschlüssel, wie er bei fast jedem Schlüsselmacher für wenig Euro unter der Hand zu haben ist, schon reichen. Eine Bewohnerin, die aus Angst vor dem oder den Tätern anonym bleiben möchte, ist trotzdem überzeugt, dass es sich bei dem Feuerteufel um einen Bewohner des Gemeindebaus handeln dürfte. Immerhin ist es in dem großem Wohnkomplex sehr leicht, wieder unterzutauchen. Die Polizei ermittelt nach wie vor gegen Unbekannt. 

    1/61
    Gehe zur Galerie
      <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
      18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View