Politik

Rendi-Wagner zum Frauentag: "Applaus reicht nicht"

Erstmals wird der Internationale Frauentag mit einer Sondersitzung im Nationalrat begangen. Die SPÖ stellt einen dringlichen Antrag an die Regierung.

Heute Redaktion
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Pamela Rendi-Wagner
Pamela Rendi-Wagner
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Aufgrund der Corona-Pandemie fallen die üblichen Veranstaltungen am Weltfrauentag in Österreich heuer aus. Dafür wird ein virtuelles Programm geboten. Und erstmals findet heuer im Nationalrat eine Sondersitzung statt. Auf Antrag der Opposition wird am Montag im Parlament über die Auswirkungen der Corona-Krise speziell auf die Frauen diskutiert.

Die Corona-Pandemie laste besonders auf den Schultern der Frauen, betont die SPÖ und stellt dazu einen dringlichen Antrag an die Regierung. Gefordert werden unter anderem ein Konjunkturpaket unter besonderer Berücksichtigung der Anliegen von Arbeitnehmerinnen und eine Unterhaltsgarantie.

Arbeitslosigkeit bei Frauen um 40 Prozent gestiegen

Zwei Drittel der systemrelevanten Jobs sind von Frauen besetzt. "Sie sind im Krankenhaus, auf der Intensivstation, im Pflegeheim und im Supermarkt tätig und müssen zugleich noch mehr als sonst die unbezahlte Sorgearbeit zu Hause leisten", erklärte Rendi-Wagner. 

Die Arbeitslosigkeit hat in der Pandemie unter den Frauen deutlich zugenommen. Im Vergleich zum Februar ist die Arbeitslosigkeit bei Frauen um 40 Prozent gestiegen, bei Männern sind es 25 Prozent.

"Diese Pandemie trifft Frauen am Arbeitsmarkt besonders stark. Die Ungleichbehandlung setzt sich fort. Danke und Applaus reicht nicht", so Pamela Rendi-Wagner in ihrer Rede.

Auch die psychische Gesundheit der Frauen leide mehr als die der Männer. Die SPÖ führt das darauf zurück, dass Frauen durch Homeschooling in Verbindung mit Home Office stärker gefordert waren. Besonders Alleinerzieherinnen leiden ökonomisch und psychisch unter der Situation.

Zunahme von Anrufen bei Frauenhelpline

Schließlich führe die Krise zu Existenzsorgen und Überlastung, die sich in einer weiteren Zunahme häuslicher Gewalt äußerten. Bei den Anrufen der Frauenhelpline habe es eine Zunahme von 40 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr gegeben. Viele sind angewiesen auf die finanzielle Unterstützung des Mannes.

"Da dürfen wir nicht wegschauen. Es braucht Mittel für Prävention", betonte die SPÖ-Chefin. Die SPÖ fordert deshalb gezielte Frauenarbeitsmarktförderungen, höheres Arbeitslosengeld, mehr Geld für Gewaltschutz und Kinderbetreuungseinrichtungen.

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