Österreich

Toter Rekrut (19): Jetzt Obduktion angeordnet

Heute Redaktion
Teilen
Tod des 19-Jährigen wird untersucht.
Tod des 19-Jährigen wird untersucht.
Bild: Wikipedia

Nach dem Tod eines Rekruten nach einem Fußmarsch in Horn ordnete die Staatsanwaltschaft Krems eine Obduktion an - der 19-Jährige wurde als sportlich beschrieben.

Der Tod des 19-Jährigen nach einem Fußmarsch in Horn beschäftigt nun auch die Staatsanwaltschaft Krems. Sie hat eine Obduktion angeordnet.

Das Verteidigungsministerium gab erste Ergebnisse der Unfallkommission bekannt: Zu dem Vorfall war es nach rund einer Stunde Marschzeit während einer Pause gekommen. Der 19-Jährige hatte über Schwindel geklagt, trotz Rettungsmaßnahmen verstarb er im Spital.

Psychologen nahmen Arbeit auf

Der junge Mann wurde als sportlich beschrieben, war Wasserballspieler in Wien. Zuvor habe es keine Anzeichen auf medizinische Probleme gegeben, hieß es aus dem Verteidigungsministerium. Bei dem Marsch sei die große Hitze am Donnerstag berücksichtigt worden, erklärte ein Sprecher. Laut dem behandelnden Arzt besteht der Verdacht einer bakteriellen Infektion. Daher wurden laut Aussendung vorbeugende medizinische Maßnahmen für die Gardesoldaten sowie das Personal der Kaserne in Horn ergriffen. Gleichzeitig nahmen die Experten des Heerespsychologischen Dienstes ihre Arbeit auf.

Das Bundesheer hatte zur Untersuchung des Vorfalls eine Unfallkommission eingesetzt, die der Aussendung zufolge eng mit der Staatsanwaltschaft kooperiert. Laut ersten Ergebnissen der Kommission wurde aufgrund der hohen Temperaturen der Dienstplan dahingehend abgeändert, dass Stationsbetrieb und Marsch getrennt wurden. Damit sei die Überprüfung der Erreichung der Ausbildungsziele im Stationsbetrieb weitestgehend im Waldgelände im Schatten durchgeführt worden. Gegen Hitze-Vorwürfe wehrt sich das Bundesheer.

Obst, Mineralwasser und Pausen

Für den Marsch wurden laut Aussendung vorbeugende Maßnahmen zur Linderung der Hitzebelastung befohlen. Dies habe eine zusätzliche Versorgung mit Obst und Mineralwasser sowie zusätzliche Pausen und Trinkwasser umfasst. Das Ausbildungspersonal war demnach angewiesen, die Soldaten zum Trinken zu ermuntern. Zusätzlich zur gefüllten Feldflasche sei jedem Soldaten eine Eineinhalb-Liter-Mineralwasserflasche gegeben und während des Marsches ein zusätzlicher Versorgungspunkt mit Wasser eingerichtet worden. Die Strecke verlief im ersten Teil weitestgehend im freien Gelände, im zweiten Teil im bewaldeten Taffa-Tal.

Um das Marschtempo zu reduzieren, wurde der langsamste Soldat als Erster in der Gruppe eingeteilt - dabei handelte es sich nicht um den verstorbenen Rekruten, hieß es. Für den Fußmarsch sei Marscherleichterung angeordnet worden - dazu gehörten unter anderem das Unterleibchen als oberstes Bekleidungsstück, eine Helmtragebefreiung und häufigere Pausen.

(wes)