Rekordgewinne dank Krise: SPÖ geht Banken an den Kragen

Während in Deutschland erste Banken bereits Zinsen von vier Prozent auf Taggeld anbieten, kann man in Österreich von Glück sprechen, am Sparkonto einen Satz im oberen Ende des 2er-Spektrums zu erwischen. Und das, obwohl beiderorts der von der EZB vorgegebene Leitzins inflationsbedingt mittlerweile 4,25 Prozent beträgt. Diesen nehmen die Banken auch als Argument dazu her, die Zinsen bei flexiblen Krediten sofort anzupassen. Italien hat deswegen bereits angekündigt, den Banken ihre Übergewinne zu 40 Prozent abzuschöpfen.

Auch in Österreich gehören die Banken zu den großen Krisengewinnern, wettert die SPÖ in einer Aussendung. "Der sogenannte Zinsüberschuss ist völlig aus den Fugen geraten", konstatiert der SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer. Als Beispiel nennt er die Unicredit mit ihrer Bank Austria, die ihren Gewinn im ersten Quartal um sagenhafte 653 Prozent auf über zwei Milliarden Euro steigern konnte.

Toxische Kombination 

Generell fuhr der heimische Bankensektor schon im Vorjahr mit 10,2 Milliarden Euro einen neuen Rekordgewinn ein. Dieser wird heuer wohl übertroffen, denn die Raiffeisen International etwa konnte im ersten Quartal ihren Gewinn ebenfalls um über 50 Prozent steigern und einen um 500 Millionen Euro höheren Zinsüberschuss erzielen.

Krainer sieht darin ein augenscheinliches Marktversagen. Zinsen für Kredite und Kontoüberziehungen explodieren, während Sparzinsen fast unverändert bleiben würden. "Wenn der Markt versagt, greift man ein, statt zuzusehen!" In Österreich hingegen gibt es laut SPÖ weder einen funktionierenden Wettbewerb, noch eine Regierung, die einschreitet.

"Diese toxische Kombination führt zu Rekordgewinnen der Banken auf Kosten aller Sparerinnen und Sparer, aller Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer, aller Leute, die aufgrund der Teuerung mal ihr Konto überziehen müssen!"