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"Rein intern" – Wende um brisanten Gender-Geheimplan

"Elternteil" statt "Mutter": Nach riesiger Aufregung um einen Gender-Leitfaden für Kärnten wird er zurückgezogen – mit einem dicken "Aber".

Rene Findenig
 Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hat den Gender-Leitfaden zurückgezogen.
Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hat den Gender-Leitfaden zurückgezogen.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Die "Heute"-Berichte zu einem Gender-Leitfaden, der die Kommunikation in Kärntner Ämtern vereinheitlichen sollte, sorgten für massive Aufmerksamkeit. So hätte der Plan vorgesehen, dass in der Landesverwaltung "Bauer", "Bäcker" und "Polizist" aus dem Sprachgebrauch verbannt und durch "landwirtschaftlich Beschäftigter", "Fachkraft für Bäckerei" und "Polizeikraft" ersetzte werden sollten. Noch kurioser für viele Beobachter: Es sollte nicht mehr von einer "Mutter", sondern nur noch von einem "Elternteil" gesprochen werden – das Gender-Wörterbuch findest du hier.

Nach der großen Aufregung die neue Wende am Donnerstag! "Das interne, für den Verwaltungsdienst als Handlungsanleitung gedachte, den Kärntner Genderleitfaden ergänzende Wörterbuch wird zurückgezogen", heißt es in einer Aussendung von SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser und SPÖ-Landesrätin Sara Schaar. Das Thema der geschlechtergerechten Sprache sei zu wichtig, um darüber polemisch zu diskutieren, heißt es. "Die Kritik bezieht sich hauptsächlich auf das Wörterbuch, das sich in einigen Passagen als überzogen darstellt", so Kaiser.

"Nachdem in der öffentlichen, offenbar vom Wahlkampf geprägten Diskussion, nicht unterschieden wird, dass es sich hier rein um ein internes, rechtlich notwendiges Nachschlagewerk handelt, das Bedienstete des Landes vor Rechtsfolgen auf Basis des VfGH-Entscheides schützen soll, wird das durchaus kontrovers zu diskutierende Wörterbuch, das sich an anderen Bundesländern orientiert hat, nun zurückgezogen", so auch Schaar. Und dann das Aber: Statt für Kärnten wollen beide nun "ein österreichweit einheitliches Nachschlagewerk, auch um Rechtssicherheit zu schaffen".

Somit könnte bald auf ganz Österreich ein neuer Gender-Leitfaden zukommen. "Österreich braucht nicht neun oder mehr unterschiedliche Regelungen. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, einen österreichweit einheitlichen Vorschlag zu erarbeiteten, der auch der Entscheidung des VfGH Rechnung trägt", so Kaiser und Schaar. Der Austro-Genderplan geht laut Schaar auf ein Urteil des Verfassungsgerichtshofes aus dem Jahr 2018 zurück: "Das ist kein Kärntner Unikum, das passiert derzeit österreichweit."