Bernie Sanders am Coachella

Rede gegen Präsident – beim Wort "Trump" buht die Menge

Mitten im Coachella-Rausch nutzt Bernie Sanders die Bühne für eine flammende Rede gegen Trump, Musk und die Milliardärs-Elite.

Von 20 Minuten

13.04.2025, 22:06

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Die Reaktionen auf seinen Auftritt reichten von Begeisterung über seinen Mut bis zu kritischen Stimmen, die auf den Widerspruch zwischen seiner Botschaft und dem wohlhabenden Festivalpublikum hinwiesen.

REUTERS

Am Samstagabend gab es beim kalifornischen Musikfestival Coachella einen Überraschungsgast: Der linksgerichtete Senator Bernie Sanders stand plötzlich vor Tausenden jungen Menschen, um gegen die US-Regierung und den Gaza-Krieg zu wettern.

"Dieses Land steht vor sehr schwierigen Herausforderungen, und die Zukunft Amerikas hängt von eurer Generation ab", sagte Sanders zu Beginn seiner Rede in Indio bei Los Angeles. "Eure Anwesenheit hier macht Donald Trump und Elon Musk nervös", sagte Sanders weiter.

"Wir leben in einer Zeit, in der eine Handvoll Milliardäre die Wirtschaft und das politische Leben unseres Landes kontrollieren." Trump baue das Land in hohem Tempo "in eine autoritäre Gesellschaftsform" um, fügte der unabhängige Senator des Staates Vermont hinzu.

Beim Namen Donald Trump beginnt die Menge zu buhen

In seinem Speech kurz nach dem letzten Song der britischen Sängerin Charli XCX rief Sanders zum Handeln auf und betonte, wie wichtig es sei, für verschiedene Formen der Gerechtigkeit zu kämpfen. Als er seine Rede auf Donald Trump richtete, unterbrach ihn die Menschenmenge mit Buhrufen. Sanders antwortete daraufhin mit zwei Worten: "Ich stimme zu."

Weiter kritisierte der 83-Jährige den US-Präsidenten für seine Haltung zum Klimawandel und sagte: "Trump hält den Klimawandel für eine Lüge." Sanders betonte, wie dringend es sei, der fossilen Brennstoffindustrie Paroli zu bieten. Er hob außerdem die politischen Bemühungen hervor, die reproduktiven Rechte von Frauen zu untergraben, und das Wirtschaftssystem, das die Reichen bevorzugt.

Auftritt von Bernie Sanders wird gelobt – aber auch kritisiert

Sanders reist mit der Kongressabgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez seit zwei Monaten unter dem Motto "Kampf der Oligarchie" durchs Land. Vielen, die zu wenig Protest gegen Trumps Politik in den Reihen der Demokraten beklagen, spricht Sanders offenbar aus dem Herzen. Auf Social Media schreibt ein User: "Woah! Bernie Sanders hat gerade beim Coachella-Festival vor Zehntausenden von Menschen Trump und Elon Musk herausgefordert. So geht das!"

Der Polit-Experte Brian Krassenstein kommentiert Sanders' Auftritt auf X: "Er ist 83 und kämpft so. Das sollte uns allen eine Inspiration sein. Wenn er das schafft, können wir alle noch mehr erreichen."

Andere wiederum analysieren den Event und bezeichnen ihn als "Höhepunkt der Demokratischen Partei des 21. Jahrhunderts" – Sanders sei vor einer Menschenmenge aufgetreten, "die mindestens 600 Dollar pro Ticket bezahlt hat, über die Übel des Reichtums" zu predigen.