Vor Präsentation
Red Bull trifft überraschende Horner-Entscheidung
Das Rätselraten hat ein Ende. Teamchef Christian Horner, gegen den eine teaminterne Untersuchung läuft, wird bei der Präsentation des RB20 dabei sein.
Horner, der längstdienendste Teamchef in der Formel 1, dominierte zuletzt die Schlagzeilen, nachdem der österreichische Red-Bull-Mutterkonzern eine Untersuchung gegen den 50-Jährigen eingeleitet hat. Dem Briten, der Red Bull Racing seit dem Formel-1-Einstieg 2005 anführt, wird "grenzüberschreitendes Verhalten" einer Mitarbeiterin gegenüber vorgeworfen.
Deshalb holte die Bullen-Führung in Fuschl einen externen Spezialisten an Bord, der den Fall untersucht, Horner am vergangenen Freitag in London sogar über acht Stunden lang befragte. Dabei soll Horner die Vorwürfe neuerlich deutlich abgestritten haben, der Brite wolle seinen Namen wieder reinwaschen, für Horner gilt die Unschuldsvermutung.
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Mit einer baldigen Entscheidung ist jedoch nicht zu rechnen. Auch deshalb, weil sich der Anwalt aktuell auf Urlaub befinden soll, wie "F1-Insider" vermeldete. Die Untersuchung werde sich nicht an den Terminkalender der Formel halten, war zu lesen.
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Bei Präsentation dabei
So überrascht es auch nicht, dass das amtierende Weltmeister-Team in der "Königsklasse" am Mittwoch mitteilte, dass Horner bei der offiziellen Präsentation des RB20, mit dem Star-Fahrer Max Verstappen seinen vierten Formel-1-Titel in Serie anpeilt, am Donnerstagabend (20.30 Uhr) dabei sein wird. Die Vorstellung des neuen Boliden findet in der Red-Bull-Zentrale in Milton Keynes statt, Horner hatte trotz der Anschuldigungen, die am 5. Februar öffentlich geworden sind, abgelehnt, seinen Teamchef-Posten niederzulegen. Er sei in den letzten Tagen stets in der Fabrik gewesen, von "Business as usual" ist bei "Sky Sports" die Rede.
Durch die Anwesenheit Horners – in welcher Form auch immer – wird die Präsentation des neuen Formel-1-Boliden jedenfalls in den Hintergrund rücken. Jeder Schritt Horners wird beäugt werden. Neben dem Briten sind die beiden Piloten Max Verstappen und Sergio Perez, sowie die F1-Academy-Pilotinnen Emely de Heus und Hamda Al Qubaisi mit von der Partie.
Bei erster Fahrt dabei
Bereits am Dienstag gab das österreichische Formel-1-Team einen ersten Vorgeschmack auf den RB20, drehten die beiden Fahrer Verstappen und Perez bereits mit dem neuen Boliden einige Runden auf der Grand-Prix-Strecke von Silverstone – im Rahmen von Filmaufnahmen sind Testfahrten bis zu 200 Kilometer zugelassen. Auch bei der ersten Ausfahrt des neuen Gefährts sei Horner britischen Medienberichten zufolge an der Rennstrecke gewesen.
Zuletzt sollen sich Medienberichten zufolge auch Horner-Vertrauensmann Bernie Ecclestone und der Formel-1-Boss Stefano Domenicali eingeschaltet haben. Ecclestone, dessen Trauzeuge Horner ist, habe dem 50-Jährigen zum freiwilligen Red-Bull-Abschied geraten, was der ehemalige Formel-1-Zampano allerdings bestritt. Domenicali hingegen habe den Standpunkt des Formel-1-Rechteinhabes Liberty Media klargemacht, demnach gäbe es keine Toleranz.
Auf den Punkt gebracht
- Bei der Präsentation des RB20 wird der Teamchef Christian Horner trotz der laufenden Untersuchung anwesend sein
- Die Vorwürfe von "grenzüberschreitendem Verhalten" einer Mitarbeiterin hat Horner bestritten und wird weiterhin in seiner Position bleiben, während sich die Untersuchung zeitlich nicht an den Formel-1-Terminkalender halten wird