Österreich

Rechtsstreit um Heurigen-Bau in Naturschutzgebiet

Ein Rechtsstreit um den Bau einer Buschenschank trübt derzeit die Idylle in Steinriegl. Anrainer laufen gegen den geplanten Heurigen Sturm.

Heute Redaktion
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Gerhard B. ist sauer.
Gerhard B. ist sauer.
Bild: Heute/Nittner

Anrainer Gerhard B. ist sauer: Neben seinem Grundstück auf einer großen Waldparzelle mitten im Schutzgebiet des Naturparks Eichenhain in Steinriegl an der Grenze zu Wien (Gemeinde St. Andrä-Wördern im Bezirk Tulln) wird derzeit ein Heuriger mit großzügiger Terrasse und Panoramablick über das Tullnerfeld errichtet. Der Pensionist befürchtet nicht nur ständige Lärmbelästigung, sondern auch erhöhtes Verkehrsaufkommen.

"Wir sind wegen Natur und Ruhe hergezogen und der Nachbar macht hier unter dem Deckmantel der Landwirtschaft was er will", möchte sich B. das Vorhaben nicht gefallen lassen, nahm sich mit zwei weiteren Anrainern einen Anwalt und ging zum Verwaltungsgericht sowie zur Umweltanwaltschaft – als direkter Nachbar hat er nämlich ein Einspruchsrecht.

Landwirt trickste Nachbar mit Grundstücksteilung aus

Doch die Rechnung machte der Pensionist ohne den gefinkelten Landwirten: Der zog nämlich kurzerhand das eingereichte Projekt zurück, teilte das Grundstück so, dass es nicht mehr direkt an das von B. angrenzt und reichte erneut ein. Die Gemeinde bewilligte das Bauvorhaben, die Rodungen wurden von der Bezirkshauptmannschaft abgesegnet.

Gemeinde: "Rechtliche Bedingungen eingehalten"

Der beschuldigte Heurigenwirt Kurt K. versteht im "Heute"-Gespräch die Aufregung nicht: "Das ist eine bäuerliche Buschenschank. Die darf im Jahr maximal 80 Tage geöffnet haben. Und ich denke, so ein Projekt ist sehr positiv. Und es ist alles rechtens."

Auch seitens der Gemeinde wird betont, dass bewilligt werden muss, wenn die rechtlichen Bedingungen eingehalten werden.

Für Nachbar Gerhard B. also scheinbar ein Kampf gegen Windmühlen. Aufgeben möchte er trotzdem nicht: "Ein Naherholungsgebiet wird hier scheibchenweise zerstört!"



(nit)