Österreich

Rechtsextremes Konzert nach Kritik abgesagt

Für Proteste sorgte ein geplantes rechtsextremes Konzert in Kremsmünster. Nun kam es kurzfristig zur Absage.

Heute Redaktion
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Marko "Thompson" Perkovic
Marko "Thompson" Perkovic
Bild: Reuters/Reuters

"Heute" hatte über das am Samstag geplante Konzert der Band "Thompson" unter Marko Perkovic und den Wirbel darum berichtet. Perkovic, dessen Spitznamen "Thompson" nach der vom ihm im Kroatienkrieg benutzten Maschinenpistole gewählt wurde, sorgte bereits seit Jahren mit Liedern, in denen Tötungspassagen vorkommen, für massive Kritik. Zahlreiche Konzerte wurden untersagt, sogar Einreiseverbote verhängt.

Der Grüne Karl Öllinger hatte scharfe Kritik am Samstag geplanten Komnzert in Kremsmünster geäußert. Er nahm auch die schwarz-blaue Landesregierung in die Pflicht und warf ihr vor, Rechtsextremen-Treffen einen Freibrief auszustellen. Die Reißleine zog nun die Marktgemeinde Kremsmünster unter ÖVP-Bürgermeister Gerhard Obernberger. Das Konzert wurde abgesagt.

Bis zu 1.000 Zuschauer erwartet

Zum Konzert in der Bezirkssporthalle Kremsmünster waren am Samstag rund 1.000 Personen erwartet worden. Neben der Grünen-Kritik kam auch heftige Gegenwehr des Mauthausen Komitee Österreich und des Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Auch die SPÖ sprach sich für eine Absage aus. Reserviert worden sei die Halle für "einen kroatischen Abend", so Bürgermeister Obernberger gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten".

Der Veranstalter wiederum könne die Aufregung nicht verstehen, die Zeiten, in denen bedenkliche Botschaften bei Konzerten gefallen seien, "sind lange vorbei". Ein "Gefährdungspotential" – der Grund für die Absage – hatte der Verfassungsschutz erkannt, der die Veranstaltung beobachtet hätte.

Öllinger hatte erklärt, dass bei "Thompson"-Konzerten das Ustascha-Lied "Jasenovac i Gradiška Stara" interpretiert wurde. Darin wird positiv Bezug auf die Tötung besonders von Juden und Serben in den Konzentrationslagern Jasenovac und Stara Gradiška genommen. Un den Ustascha-Gruß "Za dom spremni" hätten seine Fans begeistert erwidert und später mit dem Ruf "Tötet den Serben!" beantwortet. (red)