Österreich
"Nicht genügend" für Spital Schladming
Kurz vor dem Sonderlandtag liefert jetzt der Rechnungshof-Prüfbericht neue Munition für die Zentralklinik-Debatte.
Wenige Tage vor dem Schlagabtausch um das geplante Zentralklinik Liezen, das 2025 die Standorte in Schladming, Bad Aussee und Rottenmann mit einem neuen Krankenhaus in der Gemeinde Stainach-Pürgg ersetzen soll, gehen die Wogen neuerdings hoch. Grund ist der druckfrische Prüfbericht des Landesrechnungshofes zum Diakonissenkrankenhaus in Schladming.
Dieser stellt ein klares "Nicht genügend" aus: Nicht genügend Auslastung. "Rückläufige Belagstage und damit verbunden eine ständig sinkende Auslastung verzeichnet die Klinik Diakonissen Schladming. Der Betrieb der Gynäkologie und Geburtshilfe wurde angesichts der Leistungsdaten sogar als "kritisch" eingestuft", heißt es im Bericht. Innerhalb des Prüfungszeitraums 2015 bis 2017 wurde darüber hinaus die geplante Soll-Auslastung von 85 Prozent nicht annähernd erreicht. 2017 waren es nur 61 Prozent.
ÖVP, SPÖ vs. FPÖ: Wie teuer wird das Leitspital Liezen?
So sehr dieser Bericht die Dringlichkeit einer Reform mit einer Zentralklinik im Bezirk unterstützt, so schwierig scheint dieses Unterfangen. So ist das Grundstück fürs Leitspital Liezen heiß umstritten.
Die hitzige Polit-Debatte dreht sich seit Wochen rund um befürchtete Kostenexplosionen - ÖVP und SPÖ sprechen von maximal 250 Millionen Euro, FPÖ vom Doppelten -, Nebeltage für Hubschrauberflüge, die Feuchtwiese samt Hochwasser-Zone und eine mögliche Kontaminierung des Boden.
Grüne und KPÖ fordern Neustart
Noch vor Bekanntwerden des Rechnungshof-Prüfberichts hatten die Grünen und die KPÖ gefordert, die Notbremse zu ziehen. Alle Zutaten für einen spannenden Sonderlandtag am Montag stehen also bereit.
(jd)