Fussball
Real stellt Ancelotti als Zidane-Nachfolger vor
Carlo Ancelotti wird neuer Coach bei Real Madrid. Er folgt auf Zinedine Zidane und arbeitet wieder mit ÖFB-Star David Alaba zusammen.
Carlo Ancelotti ist wieder ein "Königlicher"! Die Sensations-Rückkehr des 61-Jährigen ist perfekt. Real Madrid stellte den Italiener am Dienstag offiziell als neuen Trainer vor.
Wer folgt bei Real Madrid auf Zinedine Zidane? Diese Frage umtrieb in den letzten Tage gerade ganz Spanien und alle Fans der "Galaktischen". Der Franzose hatte nach Ende der titellosen Saison seinen Rücktritt erklärt. Mehr dazu weiter unten.
Ancelotti, der zuletzt beim FC Everton in der Premier League unter Vertrag stand, war bereits von 2013 bis 2015 Trainer des "Weißen Balletts". In jener Zeit gewann der Italiener mit Real die Champions League und die Copa del Rey.
Damit wird Ancelotti der neue Trainer von ÖFB-Teamspieler David Alaba. Die beiden kennen einander aus der gemeinsamen Zeit beim FC Bayern gut. Der Starcoach trainierte die Münchner 2016/17 etwas mehr als ein Jahr lang, wurde deutscher Meister. Alaba wechselt nach 13 Jahren bei den Bayern ablösefrei.
Zidane sei "verletzt"
Zidane hatte sich derweil einem Zeitungsbericht zufolge vor einigen Tagen in einem bitteren Abschiedsbrief an seinen bisherigen Herzensklub Real Madrid gewandt. "Ich gehe, weil ich das Gefühl habe, dass der Verein mir nicht mehr das nötige Vertrauen entgegenbringt und die Unterstützung gewährt, um mittel- oder langfristig etwas aufzubauen", zitierte die Sportzeitung "AS" am Montag aus einem offenen Brief des Franzosen.
"Man hat vergessen, was ich alles täglich aufgebaut habe", schrieb der 48-Jährige demnach. Vergangenen Donnerstag hatte Real mitgeteilt, dass Zidane Real Madrid nach drei Jahren zum zweiten Mal verlassen werde – nach einer Saison ohne Titelgewinn.
"Ich hätte mir gewünscht, dass mein Verhältnis zum Klub und zum Präsidenten in den letzten Monaten etwas anders gewesen wäre als das anderer Trainer. Ich verlange keine Privilegien, natürlich nicht, aber ein bisschen mehr Erinnerung", schrieb Zidane "AS" zufolge. "Deshalb tat es sehr weh, als ich nach einer Niederlage in der Presse las, dass sie mich rausschmeißen würden, wenn ich das nächste Spiel nicht gewinnen würde. Es hat mich und das gesamte Team verletzt", klagte Zidane. Den Journalisten warf er vor, wenig nach Fußball und meist nur nach den polemischen Themen gefragt zu haben.
Der Abschied Zidanes markiert tatsächlich das Ende einer erfolgreichen Ära: Gleich dreimal in Serie (2016, 2017, 2018) gewann der 1972 in Marseille geborene Starcoach mit Real die Champions League. Real verliere mit Zidane den "erfolgreichsten Trainer seiner Geschichte", schrieb die Sportzeitung "Marca" vergangene Woche. Mit Real feierte "Zizou", wie ihn seine Fans nennen, auch seinen einzigen Königsklassen-Triumph als Profi: Im Finale gegen Bayer Leverkusen erzielte Zidane am 15. Mai 2002 das spektakuläre 2:1-Siegtor.
Seine mögliche Zukunft ließ Zidane offen. Nur soviel: "Ich gehe, aber ich springe nicht aus dem Boot und habe es auch nicht satt, Trainer zu sein." In Medien war spekuliert worden, er könne Trainer von Juventus Turin werden oder französischer Nationaltrainer – und vielleicht auch einfach mal ein Jahr Pause machen.