Klimaschutz
Raus aus Öl und Gas: 240 Mio. Euro für Photovoltaik
Photovoltaik-Förderung steht ab 21. April auf komplett neuen Beinen. Trotz Rekordförderbudget gibt es Kritik aus der Branche.
Bis 2030 will Österreich 100 % seines Stroms aus erneuerbaren Energiequellen speisen. Allein heuer stehen für die Unterstützung von Photovoltaik, Biomasse, Wasser- und Windkraft rund 300 Mio. € zur Verfügung. Am 21. April startet der erste Förderaufruf (Call), und zwar für Photovoltaikanlagen (PV). In das allgemeine Lob zur Auffettung des Fördertopfs mischt sich auch Kritik.
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Mit dem kürzlich verabschiedeten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) kann nun die Erneuerbaren-Investitionsförderung für kleine und mittlere Anlagen starten. Gesamtvolumen 300 Mio. €. Davon entfällt der Löwenanteil, nämlich 240 Mio. €, auf die Förderung von PV und Stromspeicher. Der PV-Fördertopf werde laut Klimaschutzministerium die kommenden zehn Jahre jährlich um weitere 60 Mio. € gefüllt.
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Kritik an holpriger Umstellung
Bisher wurden die Anträge zur Förderung von Ökostrom-Anlagen an den Klima- und Energiefonds gerichtet, jetzt werden die Investitionszuschüsse über die "OeMAG" (oem-ag.at/foerderung) abgewickelt.
Branchenvertreter kritisieren die mangelhafte Kommunikation bei der Umstellung. Vielen Elektro-Installateuren sowie Kunden sei unklar, wie PV-Anlagen, die noch unter dem alten Fördersystem bewilligt wurden, auf das neue umgestellt werden können. Die bisherige Praxis, dass die Förderung auch mit Einreichung einer Endabrechnung fließt, gelte nicht mehr.
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Das Klimaschutzministerium lässt eine "Pauschalkritik" an der neuen Struktur nicht gelten, an Kulanzlösungen werde mit Branchenvertretern gearbeitet. "Mit der Investitionsförderung stehen erstmals insgesamt 240 Millionen Euro für 2022 zur Verfügung. Das ist ein Rekordbudget für den Ausbau der Sonnenenergie in Österreich", wird in einer Stellungnahme betont. Die Förderschiene des Klimafonds für Photovoltaikanlagen sei, "wie lange angekündigt und auf der Website transparent einsehbar, ausgelaufen", heißt es weiter. "Es ist bedauerlich, dass hier etwaige Unklarheiten entstanden sind."
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