Science
Raumsonde empfängt mysteriöses Geräusch im All
In einer Entfernung von rund 23 Milliarden Kilometern empfing die Raumsonde Voyager 1 ein Geräusch im interstellaren Raum.
Kein von Menschenhand geschaffenes Objekt ist bisher tiefer in die Weiten des Weltalls vorgedrungen als die Sonde Voyager 1. Denn seit 2012 befindet sie sich bereits weit außerhalb unseres Sonnensystems und erkundet den bis dahin völlig unerforschten interstellaren Raum. Mittlerweile ist sie so weit entfernt, dass die gesendeten Daten 21 Stunden brauchen, ehe sie auf der Erde empfangen werden können.
In einer Entfernung von rund 23 Milliarden Kilometern hat die Raumsonde nun erstmals ein Geräusch im interstellaren Raum aufgezeichnet. Dabei handelt es sich aber nicht um Übertragungen einer außerirdischen Lebensform.
Nun hat die Astronomie-Doktorantin Stella Koch Ocker von der US-amerikanischen Cornell Universität im Bundesstaat New York zusammen mit anderen Forschern kürzlich von Voyager übermittelte Daten ausgewertet. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature Astronomy" veröffentlicht.
Koch Ocker und ihr Team fanden in den Daten ein monotones Summen, das seit 2017 von den Instrumenten der Sonde erfasst wird. "Wir entdeckten ein schwaches, anhaltendes Summen von interstellarem Gas", wird die Astronomin durch den Sender ProSieben zitiert.
Einblick in die Heliosphäre
Das Geräusch ist kein audiophiler Genuss, birgt für die Forscher aber eine große Erkenntnis: Es half ihnen dabei zu verstehen, wie das interstellare Plasma mit dem Sonnenwind unseres eigenen Zentralgestirns interagiert und wie die Umgebung der sogenannten Heliosphäre am Rand des Sonnensystems geformt wird.
Voyager 1 und ihre Schwestersonde Voyager 2 gelten als die größten Erfolge des NASA-Weltraumprogramms. Auch 44 Jahre nach ihrem spektakulären Start liefern sie immer noch wertvolle Daten für die Wissenschaft.