Niederösterreich

Raucher sollen in Impfzentren mit dem Aufhören beginnen

Die niederösterreichischen Impfzentren starten eine Kooperation mit dem Rauchfrei-Telefon. Vor Ort sollen Raucher zum Aufhören motiviert werden.

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Symbolfotos von einem Raucher und einer Spritze
Symbolfotos von einem Raucher und einer Spritze
Getty Images/iStockphoto

„Tabakkonsum ist eine Suchterkrankung, ein Gesundheitsrisiko und ursächlich verantwortlich für mehr als 40 Krankheiten. Je länger man raucht, desto mehr schwächt man das Immunsystem, umgekehrt wird das Immunsystem rasch wieder gestärkt, wenn man mit dem Rauchen aufhört. Aktive Raucher haben ein höheres Risiko, stärker an Covid zu erkranken. Ein Rauchstopp zahlt sich also aus, um bereits jetzt für den Herbst das Immunsystem zu stärken“, sagte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig im Vorfeld des morgigen Weltnichtrauchertages in St. Pölten, wo sie gemeinsam mit Sophie Meingassner vom Rauchfrei-Telefon ein neues Kooperationsprojekt zwischen den NÖ Impfzentren und dem Rauchfrei-Telefon vorstellte.

Jeder Vierte raucht

Rund 25 Prozent der erwachsenen Niederösterreicher seien Raucher, rund 20 Prozent greifen demnach täglich zur Zigarette, wobei das Einstiegsalter bei 12 Jahren – bei Burschen ein halbes Jahr früher als bei Mädchen – liege, fuhr die Landesrätin fort. „Gleichzeitig gibt es eine hohe Bereitschaft, mit dem Rauchen aufzuhören. 58 Prozent haben es schon versucht, 36 Prozent sogar mehrmals. Den meisten fehlt es aber an Zuversicht oder dem Zugang zu professioneller Unterstützung“, verwies Königsberger-Ludwig auf das Rauchfrei-Telefon der Österreichischen Gesundheitskasse und seine niederschwelligen Angebote.

„Mitte Juni starten wir jetzt ein neues Kooperationsprojekt zwischen den NÖ Impfzentren und dem Rauchfrei-Telefon. Alle, die das wollen, erhalten in den Impfzentren auf Wunsch Beratungsgespräche und ein Rauchfrei-Ticket, mit dem sie beim Rauchfrei-Telefon angemeldet werden. Dessen Experten setzen sich dann mit diesen Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, in Verbindung“, kündigt sie an.

Zehntausende Beratungen

Meingassner nannte das Rauchfrei-Telefon eine Anlaufstelle für alle, die mit dem Rauchen aufhören wollen, es schon getan haben, sowie Angehörige und Gesundheitspersonal: „Von 2006 bis 2021 haben wir 36.000 Personen beraten bzw. über 70.000 Beratungs- und Informationsgespräche geführt. Allein im Vorjahr haben 7.621 Menschen unsere Nummer 0800/810013 gewählt. In 5.207 Beratungs- und Informationsgesprächen wurden über 3.000 Personen beraten, ein Drittel davon mehrmals. Die Hauptnutzergruppe ist zwischen 26 und 65 Jahren alt, nahezu 26 Prozent macht aber auch die junge Zielgruppe der Personen unter 26 Jahren aus“.

90 Prozent der Kontakte des Rauchfrei-Telefons hätten schon zumindest einen Rauchstopp-Versuch unternommen, die meisten rauchten zwischen elf und 20 Zigaretten pro Tag, ein Drittel auch mehr als eine Schachtel. Hauptargumente seien Wohlbefinden und Gesundheit vor finanziellen und ästhetischen Aspekten, erläuterte die Leiterin des Rauchfrei-Telefons und berichtete, dass die Homepage www.rauchfrei.at im Vorjahr 140.000 und die entsprechende App 19.200 Nutzer verzeichnet habe.

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