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Rauch mit klarer Ansage zu Personalmangel bei Pflege

Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch sieht die Zuwanderung als entscheidenden Faktor, um den Personalengpass bei der Pflege zu bekämpfen.

Tobias Kurakin
Johannes Rauch spricht sich für mehr Zuwanderung aus.
Johannes Rauch spricht sich für mehr Zuwanderung aus.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Die Pflegebranche ist wie stark von einem Personalmangel betroffen. Seit Jahren braucht es Fachkräfte aus Rumänien oder anderen osteuropäischen Ländern, die Österreich bei seiner Altersversorgung unterstützen. Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch von den Grünen hat nun eine klare Ansage.

Pflegereform reicht nicht

Die Pflegereform, die die Bundesregierung verabschiedet hat, ist ein wichtiger Meilenstein, würde jedoch allein nicht ausreichen, meint Rauch im Interview mit dem "Standard". Die Auswirkungen der Pflege-Milliarde würde sich demnach erst in Zukunft zeigen.

"Wir haben in Österreich einen Arbeitskräftemangel und werden im Gesundheits- und Sozialbereich Zuwanderung brauchen. Anders können wir das nicht lösen, es geht sich von der Demografie her schlicht und ergreifend nicht aus", gibt Rauch eine klare Ansage aus.

Unterstützung bekommt der Minister mit seinem Vorschlag von Chief-Medical-Officer Katharina Reich, deren Mann in der Krankenpflege tätig ist. "Man hört vom Pflegeberuf derzeit nur furchtbare Dinge über Dienstzeiten, Bezahlung und mehr. Dabei ist das ein wunderschöner Beruf mit wirklich vielen Möglichkeiten – der ist ja viel mehr, als nur Menschen im Rollstuhl hin und her zu schieben, wie es oft dargestellt wird", wirbt Reich für den Beruf.

Neben dem Personalmangel in der Pflege gibt es derzeit in Österreich immer weniger niedergelassene Ärzte. Die Lage ist bereits so angespannt, dass manche Mediziner "120 oder mehr Patientinnen und Patienten pro Tag betreuen – Zeit für jeden einzelnen bleibt dabei wenig", meint Rauch.

Reich hat diesbezüglich einen Lösungsvorschlag: "Es geht auch darum, das System aufzubrechen, etwa das Spital als Basis, zusätzlich arbeitet man in einer Kassenpraxis. Derzeit kann man nur entweder das eine oder das andere tun, das ist aber ein veralteter Zugang. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist der Facharzt für Allgemeinmedizin, das Konstrukt dafür ist quasi fertig. Damit wird dieser Berufsstand aufgewertet, es wird wieder attraktiver, eine Kassenordination zu eröffnen." Rauch will darüber hinaus die Arbeitsbedingungen verbessern.

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