Niederösterreich
Ratenfalle! Statt Luxus-Boxen jetzt nur Kosten für Sven
Über eine Werbeaktion hatte sich Sven K. teure Lautsprecher auf Raten bestellt. Nur: PayPal buchte den Gesamtbetrag ab.
Über eine Werbeaktion war Sven K. (57) aus St. Pölten auf höherpreisige Lautsprecher um rund 800 Euro (je nach Zahlungsart unterschiedlicher Preis zwischen 699 Euro und über 800 Euro, Anm.) aufmerksam geworden, ein Ratenzahlungsangebot über PayPal Express sagte dem Landeshauptstädter zu. "Ich hätte mir selbst ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Zwölf Raten zu je knapp 70 Euro - wäre locker gegangen", sagt der 57-Jährige.
Sofort Gesamtbetrag
Nur: Das Ratenzahlungsangebot der Berliner Firma gilt nur für Deutschland, PayPal versuchte sofort den Gesamtbetrag der Lautsprecher vom Konto des Notstandshilfebeziehers abzuziehen. "Das stand allerdings nirgends dabei, dass dieses Ratenangebot nur in Deutschland gelte", behauptet der St. Pöltner.
"Es war schon 19.50 Uhr und PayPal ist nur bis 19.30 Uhr erreichbar", schildert Sven K. Eiligst rief Sven K. bei der Berliner Firma, die bis 21 Uhr erreichbar war, an, in der Hoffnung die Bestellung stornieren zu können. Doch da die Warenbestellung bereits abgeschlossen war, war nichts mehr zu machen. "Dass das so schnell geht, gibt es normal nicht", meint der Sankt Pöltner.
Annahmeverweigerung
"Der nette Mitarbeiter der Lautsprecherfirma meinte nur, ich könne die Annahme verweigern", so Sven K. Der St. Pöltner schrieb umgehend UPS an und tätigte mit der Sendungsnummer eine Annahmeverweigerung (siehe Bilderserie). Dies wurde ihm per E-Mail dann auch bestätigt, dann rief der 57-Jährige bei PayPal und der Lautsprecherfirma an.
"Ich habe mich deshalb so dahinter geklemmt, um keine Negativauskunft von PayPal sowie Bankspesen zu bekommen", erklärt der gebürtige Deutsche.
Über 15 Euro Spesen
PayPal verrechnete Sven K. daraufhin 8,64 Euro für die Rücklastschrift, seine Hausbank 6,99 Euro. "Und da ich nur mit dem Handy nach Deutschland telefoniert habe, kostet mich das noch mal 20 Euro", so der 57-Jährige.
"Ständig neue Mails mit Lieferterminen"
Das Problem sei laut Sven K., dass die eine Hand nicht wisse, was die andere macht. "Ständig trudeln neue Mails ein, auch mit neuen Lieferterminen" (siehe Bilderserie).
Mit den Boxen vor Weihnachten dürfte es jetzt nichts werden - außer Spesen nichts gewesen. "Für mich mit nur rund 1.000 Euro Notstandshilfe sind 50 Euro Unkosten doch recht viel", seufzt Sven K.
Übrigens: Sven K. war im Mai das AMS-Geld gestrichen worden, weil er nicht um 12 Euro brutto pro Stunde als Dachdeckerhelfer arbeiten hatte wollen - mehr dazu hier.
Lesen Sie jetzt: AMS strich Geld, weil Sven nicht für 12 Euro arbeiten wollte