Wirtschaft
Rassistisches Klischee? Uncle Ben's kriegt neues Logo
Nach Rassismus-Vorwürfen will "Uncle Ben's" jetzt sein Logo ändern. Andere Unternehmen ziehen nach.
Angesichts der aktuellen Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA geraten auch Unternehmen stärker unter Druck, sich dem gesellschaftlichen Wandel anzupassen. Jetzt will die weltweit bekannte Reismarke Uncle Ben's ihr Logo ändern, das einen lächelnden älteren Afroamerikaner im Anzug zeigt.
"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt"
Eine Sprecherin erläuterte, dass sich das Unternehmen bewusst sei, dass es eine Verantwortung habe, zum Abbau von rassistischen Vorurteilen und Ungerechtigkeiten beizutragen.
Es sei jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, das Marken-Logo "weiter zu entwickeln". "Wir wissen noch nicht, wie die Änderungen genau aussehen werden", fügt der Konzern hinzu. Zeitplan gebe es keinen, es würden "alle Möglichkeiten" geprüft.
Auch "Tante Jemina" hat ausgedient
2007 beförderte der Lebensmittelriese Mars, zu dem die Reismarke gehört, Uncle Ben vom ewigen Diener, der die Zeit der Rassentrennung in Erinnerung ruft, zum Chef eines fiktiven Unternehmens. Er tritt als "Chairman" auf. Nach einer umfangreichen Kundenbefragung hatte sich der Konzern entschlossen, diesen Imagewandel etwa durch die Kampagne "Ben Knows Best" zu vollziehen. Uncle Ben hat zwar den Posten eines Aufsichtsratschefs bekommen, aber sein Äußeres hat sich kaum geändert. Er steht für viele Kritiker daher weiterhin nicht für Gleichberechtigung.
Einen Schritt weiter ging die Frühstücksmarke Aunt Jemima, deren Logo eine lachende Afroamerikanerin zeigt. Dies sei in den Augen von Kritikern die klischeehafte Abbildung einer schwarzen Frau als Maskottchen im Stil einer freundlichen Dienerin. Das Unternehmen will will nun das Logo der seit mehr als 130 Jahren bestehenden Marke und den Markennamen ab Jahresende ändern.