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Raser-Videos am Gürtel gleichen "russischem Roulette"
Videos von waghalsigen Fahrmanövern jenseits der 100 km/h am Wiener Gürtel sind keine Seltenheit. Die Szene ist mittlerweile außer Rand und Band.
In Wien werden etwa 1.000 Personen der sogenannten Roadrunner-Szene zugeordnet. Dazu werden von der Exekutive Autolenker gezählt, die durch das Posen und das Rasen, mit ihren teils aufgemotzten Fahrzeugen, negativ auffallen. Doch nicht alle Autoliebhaber sind laut Polizei automatisch Teil der Raser-Gruppe – viele distanzieren sich davon.
Die Lage hat sich vor allem in der Zeit der Corona-Pandemie und den ersten Lockdowns zugespitzt. Junge Leute konnten aufgrund des Corona-Regelnin keine Lokale mehr gehen, also vertrieben sie sich ihre Zeit mit Burnouts und Drifteinlagen am Kahlenberg. Die waghalsigen Fahrmanöver werden nicht selten mitgefilmt und anschließend auf diversen sozialen Plattformen wie Tiktok und Instagram gepostet. Dadurch erhofft man sich offensichtlich Anerkennung in der Szene.
BMW-Fahrer rast zu türkischer Musik über Wiener Gürtel:
"Heute" berichtete bereits in den vergangen Monaten über die Raserei am Gürtel und den gefährlichen Geschwindigkeitsrausch. Während die einen Nachts am Gürtel "russisch Roulette" spielen, in dem sie über rote Ampeln brettern, liefern sich andere offene Straßenrennen und filmen sich dabei. Erst vor wenigen Wochen krachte ein Audi-Lenker am Döblinger Gürtel beinahe in ein Kult-Lokal – auch er war Beamten zuvor mit erhöhtem Tempo aufgefallen.
Wiener fährt über Rot – schrammt an Katastrophe vorbei:
Raser liefert sich Rennen mit Polizei am Wiener Gürtel:
Raserei endete mit Todes-Crash
Was bislang meist in einem Blechsalat oder mit leichten Verletzungen endete, nahm am Sonntagabend einen tragischen Höhepunkt. Ein 26-jähriger Syrer lieferte sich mit einem 30-jährigen Wiener ein illegales Straßenrennen mitten in der City. Dabei raste der Jüngere mit seinem Mercedes in einen BMW – ein dramatischer Unfall mit tödlichen Folgen. Eine 48-jährige Mutter musste aus ihrem Fahrzeug befreit und schwer verletzt in eine Kranknehaus gebracht werden. Wenig später verstarb die Wienerin und hinterließ "Heute"-Infos zufolge einen Sohn. Dem mutmaßlichen Unfallverursacher droht nun sogar eine Mordanklage.