Niklas Hedl lebt seinen Traum. Der 21-jährige Rapid-Tormann begann die Saison als "Einser" der zweiten Mannschaft. Seit Februar steht der 1,88 Meter große Keeper bei den Profis zwischen den Pfosten - und mauserste sich mit starken Paraden zum Fels in der Brandung.
Die Statistik zeigt: Nur Klagenfurt-Goalie Phillip Menzel hält im Schnitt mehr Bälle als Hedl. Werden die Schüsse innerhalb des Sechzehners abgefeuert, ist der grün-weiße Schlussmann sogar ligaweit der Beste.
"Überall ein Schippchen drauflegen"
"Ich denke, dass ich eine sehr gute Reaktionszeit habe. Und auch mit dem Fuß bin ich nicht der Schlechteste", schätzt Hedl im "Heute"-Gespräch seine Stärken ein. Verbessern könne er sich "bei allem ein bisschen. Ich kann überall noch ein Schippchen drauflegen."
Acht Mal lief Hedl seit der Verletzung von Paul Gartler für Rapid auf. Das Ziel? "Langfristig die Nummer eins zu sein. Wenn Paul zurückkommt, werden wir sehen, was passiert. Er hat natürlich auch das Recht und den Anspruch auf den Einser, hat viele tolle Partien gespielt", gibt sich der Youngster sportlich korrekt.
Hedl trat bei Rapid in die Fußstapfen seines Vaters Raimund, der selbst 114 Spiele für die Hütteldorfer bestritten hat, später auch als Tormann-Trainer aktiv war. Der Sohnemann wohnt noch daheim, das Thema Fußball ist daher omnipräsent.
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Didi Kühbauer: Auch er schaffte es ins "Rapid-Team des Jahrhunderts". 1995 Cupsieger, 1996 Meister und Europacup-Finalist. Trug insgesamt fünf Saisonen lang das grün-weiße Trikot.
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Peter Stöger: Schrieb als Austrianer UND Rapidler Fußball-Geschichte. 1996 Teil der Meisterelf, auch am Einzug ins Europacup-Finale maßgeblich beteiligt.
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Die größten Rapid-Spieler aller Zeiten
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Andreas Herzog: Der Mittelfeld-Star wurde mit Rapid zwei Mal Meister (1987, 1988). Kehrte nach seinen Erfogen in Deutschland 2002 als Kapitän nach Hütteldorf zurück.
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Branko Boskovic: Der Montenegriner zog beim Meistertitel 2008 die Fäden und stieg zum Publikumsliebling auf.
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Heribert Weber: In den 1980er-Jahren der Chef in der Abwehr. Eroberte mit den Hütteldorfern vier Meister- und vier Cup-Titel.
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Hans Krankl: Wurde zum "Rapidler des Jahrhunderts" gewählt. Der "Goleador" erzielte 335 Pflichtspiel-Treffer für die Hütteldorfer.
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Jan Aage Fjörtoft: Der Stürmer aus Norwegen wurde 1989 zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt. Ein Titel mit Rapid blieb dem Fanliebling verwehrt.
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Steffen Hofmann: Der "Fußballgott" ist mit 540 Einsätzen der grün-weiße Rekordspieler. Prägte als Kapitän ab 2003 das Spiel der Hütteldorfer. Eroberte zwei Meistertitel, aber nie den Cup.
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Antonin Panenka: Kam im hohen Fußballer-Alter von 32 zu Rapid, wurde 1982 und 1983 Meister. Zum "Drüberstreuen" drei Cup-Triumphe. Mit der Tschechoslowakei wurde das Mittelfeld-Genie Europameister.
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Herbert "Funki" Feurer: Ab 1976 Stammgoalie der Hütteldorfer. Trug maßgeblich zu vier Meistertiteln und vier Cupsiegen der Grün-Weißen bei. Wurde Mitte der 80er-Jahre von Michi Konsel als "Einser" abgelöst.
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Andreas Heraf: War bei den Meistertiteln 1987, 1988 und 1996 Stammspieler. Bestritt 236 Matches für Rapid.
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Dejan Savicevic: Der internationale Superstar, der mit dem AC Milan und Roter Stern Belgrad die Champions League gewonnen hatte, ließ seine Karriere in Wien ausklingen. Trainierte kaum, glänzte trotzdem. 54 Einsätze, 20 Tore.
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Trifon Ivanov: Der Bulgare spielte und kämpfte sich schnell in die Herzen der Fans. Obwohl nur zwei Saisonen da, hinterließ er einen bleibenden Eindruck. Wurde 1996 Meister und stand mit Rapid im Europacup-Finale.
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Ernst Happel: Die Zahlen sprechen für sich: Sechs Meistertitel gewann die rot-weiß-rote Fußball-Legende zwischen 1945 und 1957 mit Rapid.
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Michael Konsel: Ab 1985 Stammtormann der Rapidler. Stand 482 (!) Mal zwischen den Pfosten. Der "Panther von Hütteldorf" stand mit den Wienern zwei Mal im Europacup-Finale, eroberte drei Meister- und drei Cup-Titel.
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Karl Brauneder, Reinhard Kienast, : Zwei Helden der 1980er-Jahre. Kienast war als Allrounder bei 14 Saisonen dabei, absolvierte 492 (!) Spiele. Der Lohn: Vier Meistertitel und vier Erfolge im ÖFB-Cup. Brauneder brachte es als Defensiv-Künstler auf über 320 Einsätze und stemmte zwei Mal die Schale.
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Robert Pecl: Von 1992 bis 1995 Kapitän von Rapid. Erhielt als beinharter Verteidiger den Spitznamen "Eisenfuß". Meister 1987 und 1988, Cupsieger 1987 und 1995.
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Rene Wagner: Einer der großen Goalgetter der jüngeren Vergangenheit. Erzielte in 261 Spielen 90 Tore. Wermutstropfen: Obwohl von 1996 bis 2004 beim Verein, blieb er titellos.
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Franz "Bimbo" Binder: Ein Held der frühen Jahre. Von 1937 bis 1948 Kapitän. Erzielte Tore wie am Fließband, allein in der Liga waren es 267. Sechs Meistertitel sprechen für sich.
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Carsten Jancker: Absolvierte nur 27 Liga-Spiele (7 Tore) für Rapid, doch die reichten, um für immer mit dem Klub verbunden zu sein. Vor allem seine sechs Treffer am Weg ins Europacup-Finale hinterließen Eindruck. Krönte sein Rapid-Jahr mit dem Meistertitel (1995/96).
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Alfred Körner: Auch ein Held der alten Tage. Sieben Mal Meister zwischen 1945 und 1957, erzielte als Stürmer mehr als 150 Tore.
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Gerhard Hanappi: Die grün-weiße Ikone ist Teil der Rapid-Jahrhundert-Elf. Von 1957 bis 1964 trug er die Kapitänsschleife, sieben Mal jubelte der Offensivmann über die Meisterschale. Später erbaute er das Weststadion, das nach seinem Tod 1980 nach ihm benannt wurde.
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Peter Schöttel: Der Verteidiger war lange Zeit Rapid-Rekordspieler, ehe er 2018 von Steffen Hofmann abgelöst wurde. 1987, 1988 und 1996 Meister. 1987 und 1995 Cup-Sieger. Stand mit den Hütteldorfern 1996 im Europacup-Finale. Fälschte dort einen Schuss unhaltbar zur 0:1-Niederlage gegen Paris Saint-Germain ab.
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Andreas Ivanschitz: Absoluter Publikumsliebling zwischen 2000 und 2006. Führte Rapid 2005 zum Meistertitel. Wechselte ein Jahr später zu Red Bull Salzburg. Für viele Fans ein grobes Foul.
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Didi Kühbauer: Auch er schaffte es ins "Rapid-Team des Jahrhunderts". 1995 Cupsieger, 1996 Meister und Europacup-Finalist. Trug insgesamt fünf Saisonen lang das grün-weiße Trikot.
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Peter Stöger: Schrieb als Austrianer UND Rapidler Fußball-Geschichte. 1996 Teil der Meisterelf, auch am Einzug ins Europacup-Finale maßgeblich beteiligt.
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Die größten Rapid-Spieler aller Zeiten
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Andreas Herzog: Der Mittelfeld-Star wurde mit Rapid zwei Mal Meister (1987, 1988). Kehrte nach seinen Erfogen in Deutschland 2002 als Kapitän nach Hütteldorf zurück.
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"Ich sitze mit Papa aber nicht gemeinsam vor dem PC und analysiere Szenen. Das mache ich schon mit unserem Trainer, dem Jürgen Macho. Aber wenn Papa was auffällt, gibt er mir nach dem Spiel natürlich schon Feedback und gute Tipps. Generell ist es einfach ein Traum, dass er mir jetzt beim Spielen zuschauen kann, früher war es genau umgekehrt."
Auch beim österreichischen U21-Nationalteam, wo Raimund Hedl die Keeper betreut, kreuzen sich die Vater-Sohn-Wege. "Er hat natürlich sehr gute Fachkompetenzen. Er kennt sich aus, weiß, wovon er spricht."
Nach Niklas reift bei Rapid II bereits der nächste Hedl heran, allerdings im Sturm. Sein 19-jähriger Tobias lief heuer zwölf Mal in der 2. Liga auf. "Am ehesten würde ich ihn mit Thomas Müller vergleichen. Er ist unorthodox, ist für die Verteidiger sehr unangenehm. Er bewegt sich in Räume, die man nicht gleich sieht", beschreibt Niklas die Fähigkeiten seines Bruders.
Bruder Tobias klopft an
Der Traum der beiden ist es, einmal gemeinsam für die Kampfmannschaft zu spielen. "Absolut, es ist nicht unrealistisch. Tobias hat viel Potenzial. Er war häufiger verletzt, aber wenn er jetzt länger fit bleibt, bin ich zuversichtlich", sagt Niklas, der Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen zu seinen Vorbildern zählt. "Ich schaue mir von vielen Tormännern was ab."
Für Rapid geht es in der Liga mit zwei Spielen gegen Sturm Graz weiter. Nur mit zwei Siegen ist realistisch, die Steirer von Rang zwei zu verdrängen. "Im Fußball ist alles machbar. Wir sind derzeit sehr gut drauf, warum soll es also nicht klappen. Die Tabelle sagt zwar, dass Sturm derzeit die zweitbeste Mannschaft ist, aber ich glaube, dass viele Mannschaften hinter Salzburg auf einem ähnlichen Niveau sind."