Vor Serbien-Kracher

Rangnick schwänzte Termin, Machtspiele gehen weiter

Am 18. Mai findet die Hauptversammlung des ÖFB statt, um einen neuen Präsidenten zu finden. Schon jetzt zeigt das ÖFB-Team im Machtstreit klare Kante.
Sport Heute
18.03.2025, 17:20

Nächste Runde im ÖFB-internen Showdown! Am Dienstag fand die Gleichenfeier für den neuen ÖFB-Campus mit 100 Mitarbeitern und fünf Trainingsplätzen statt. Ein Mammutprojekt für den Verband mit einem Bauvolumen von über 70 Millionen Euro, wovon zwei Drittel vom Bund und der Stadt Wien bezahlt werden. Teamchef Rangnick und drei Spieler hätten dabei sein sollen. Wenige Stunden vorher sagten sie vorübergehend ab.

Offizieller Termin geschwänzt

Die Absage schien fix zu sein. Noch am Dienstagvormittag hieß es von offizieller Seite dazu:  "Um eine optimale Matchvorbereitung auf das Nations-League-Spiel gegen Serbien zu gewährleisten, wurde entschieden, dass die Vertreter des Nationalteams der Männer heute nicht an der Gleichenfeier des ÖFB-Campus teilnehmen werden."

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Am Nachmittag dann die nächste Wende: Trotz vorherigem Statement nahmen einige Spieler wie Konrad Laimer, Marko Arnautovic, Christoph Baumgartner und Michael Gregoritsch an der Gleichenfeier teil. Rangnick fehlte allerdings. Die Absage des Teamchef ist nur ein Teil eines immer größer werdenden Streits zwischen Rangnick, dem Verband und der Stadt Wien.

Christoph Baumgartner, Michael Gregoritsch, Xaver Schlager und David Alaba bei der Gleichenfeier
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Der Deutsche dürfte wenig Lust auf einen Termin mit Sportstadtrat Peter Hacker haben. Dieser hatte Rangnick gegenüber dem "Kurier" kritisiert und einen Sprecher ausrichten lassen, dass es nicht die Kernkompetenz eines Teamchefs sei, sich um ein geeignetes Stadion in Wien zu kümmern. Zum anderen könnte es mit Machtkämpfen innerhalb des Verbandes zu tun haben.

Verband ist auf Spieler angewiesen

Am 18. Mai findet nämlich die Hauptversammlung des ÖFB statt. Dort soll geklärt werden, wer neuer Präsident wird und wie es mit den beiden Geschäftsführern weitergeht. Zur Erinnerung: Geschäftsführer Bernhard Neuhold wurde im Jänner gekündigt, die Nationalmannschaft setzte sich für ihn ein, die Kündigung wurde daraufhin vorübergehend zurückgenommen.

Die Macht der Spieler ist aus einem einfachen Grund so groß. Der Verband ist aufgrund von Sponsorenverträgen auf die Spieler angewiesen. Fallen die Spieler als Werbeträger weg, können die Sponsoren laut "Kurier" die Zahlungen kürzen oder die Werbeverträge kündigen. Ein herber Verlust für den Verband.

Keine neue Vereinbarung

Ein bisheriger Marketingvertrag zwischen den Spielern und dem Verband ist Ende 2024 ausgelaufen. Für den aktuellen Lehrgang gilt noch die alte Vereinbarung. Bis zum Beginn der WM-Qualifikation Anfang Juni soll ein neuer Vertrag stehen. Am Montag fand bereits ein Treffen zwischen zehn Führungsspielern und dem Verband statt.

Die Verhandlungen werden von Noch-Geschäftsführer Bernhard Neuhold geführt. Es dürfte kein Zufall sein, dass mit einer Einigung bis nach der Versammlung am 18. Mai gewartet wird. Klar ist, dass die Mannschaft bereits angekündigt hat, ohne Wenn und Aber mit Neuhold auch in Zukunft zusammenarbeiten zu wollen. Das Druckmittel könnte wirken, denn der Verband ist auf die Spieler und ihren Werbewert angewiesen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 19.03.2025, 09:26, 18.03.2025, 17:20
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