"Der Vorfall hat einen Jansson gekostet", ärgerte sich Sportboss Markus Katzer nach dem Eklat in Hartberg im "Kurier" über die teure Strafe für jene Chaoten, die vor der 21. Runde in der Oststeiermark Polizisten mit bengalischen Feuern beworfen und verletzt hatten.
Wirbelwind Isak Jansson war durch die festgeschriebene Ablösesumme von 250.000 Euro für heutige Transfersummen geradezu ein Schnäppchen.
Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt: Der harte Fankern der Hütteldorfer hat seinen Klub in der jüngeren Vergangenheit weit mehr als "einen Jansson" gekostet. Mittlerweile haben sie unrühmliche 2,5 Millionen Euro aufgetürmt. Um beim Vergleich von Katzer zu bleiben: ein Rekordtransfer.
Rapids Strafen
2013/14 – 69.600 Euro
2014/15 – 186.200 Euro
2015/16 – 138.529 Euro
2016/17 – 263.390 Euro
2017/18 – 283.980 Euro
2018/19 – 250.000 Euro
2019/20 – 119.359 Euro
2020/21 – 2.810 Euro
2021/22 – 292.912 Euro
2022/23 – 334.440 Euro
2023/24 – 349.465 Euro
2.290.685 Euro
Für die Derby-Ausschreitungen im September 2024 wurden beide Wiener Klubs mit der höchstmöglichen Strafe von 150.000 Euro belegt. Die Hartberg-Ausschreitungen kosten die Hütteldorfer nun weitere 150.000 Euro.
Die Summe von 2,5 Millionen blätterten die Wiener im Jänner für Romeo Amane hin. Der junge Mittelfeldmann (22 Jahre) von der Elfenbeinküste konnte sein Talent für Grün-Weiß noch nicht unter Beweis stellen, laboriert noch an einer Zehenverletzung.
Der bisher teuerste Einkauf der Klub-Geschichte war zuvor mit 2,3 Millionen Arnor Ingvi Traustason gewesen. Der Isländer, der zuvor bei der EURO 2016 gegen Österreich getroffen hatte, sollte in der Hauptstadt floppen, wechselte im Sommer 2018 zu Malmö.
Fans von Rapid hatten vor dem Spiel der 21. Runde im Auswärtssektor in Folge von Ausweiskontrollen zunächst Polizisten bespuckt, diese dann mit bengalischen Feuern und anderen Gegenständen beworfen. Die Beamten hatten daraufhin den Auswärtssektor gestürmt und dabei Tränengas eingesetzt. Das Match hatte erst mit 45 Minuten Verspätung starten können, neun verletzte Polizisten und zwei verletzt Rapid-Fans gefordert.
Der Strafsenat der Bundesliga verhängte am Dienstag 150.000 Euro Geldstrafe und verhängte eine Sektorsperre für den Block West und gegenüberliegende Fan-Sektoren für ein Heimspiel. Die drei im Herbst ausgesprochenen Spiele mit Sektorsperre bleiben hingegen auf Bewährung.
Die teuren Rapid-Skandale der letzten Jahre
22.5.2011: Rapid-Fans schießen Leuchtraketen auf Austrianer. Folge: Die Austria gewinnt 3:0 durch Strafverifizierung, ein Geisterspiel für Rapid, 50.000 Euro Geldbuße.
23.8.2012: Eklat zwischen PAOK und Rapid im Playoff der Europa League. Folge: Geisterspiel, 75.000 Euro Geldbuße.
9.11.2014: Derby-Ausschreitungen gegen die Austria im Happel. Folge: Zwei Spiele ohne Gästesektoren. Eine bedingte Heim-Sektorsperre.
6.8.2017: Rapid-Fans bewerfen Austria-Spielmacher Raphael Holzhauser mit Wurfgeschossen. Folge: 30.000 Euro Geldbuße.
4.2.2018: Raphael Holzhauser wird erneut zur Zielscheibe, von einem Feuerzeug getroffen. Folge: Teilsektorsperre für zwei Rapid-Heimspiele, 100.000 Euro Geldbuße.
18.8.2022: Rapid scheidet gegen Vaduz aus der Conference League aus. Ultras stürmen den VIP-Klub, stellen die Klub-Granden zur Rede. Folge: Keine Strafen. Rücktritt von Geschäftsführer Christoph Peschek und Präsident Martin Bruckner.
29.9.2024: Nach dem Derby im Allianz Stadion stürmen Fans beider Klubs den Rasen und liefern sich vor dem Auswärtsblock eine wilde Schlägerei mit zahlreichen Verletzten. Strafe: 150.000 Euro Geldbuße für beide Teams. Bedingte Sektorsperre für den Block West in drei Top-Spielen.