Wien

Rammstein-Fans attackieren ORF-Team in Wien

Fast 60.000 Fans erlebten beim Rammstein-Konzert in Wien ein feuriges Spektakel. Aufgeheizt war allerdings auch die Stimmung vor dem Stadion.

1/20
Gehe zur Galerie
    ORF-Redakteur Dietmar Petschl und sein Team wurden von Rammstein-Fans attackiert.
    ORF-Redakteur Dietmar Petschl und sein Team wurden von Rammstein-Fans attackiert.
    Screenshot/ Video

    Für mehr als 55.000 Fans war es ein Abend ganz nach ihrem Geschmack: Die deutsche Rockband Rammstein bot beim ersten von zwei Konzerten im Wiener Ernst-Happel-Stadion am Mittwoch eine durchgestylte, höchst professionelle Show, die mit opulente Effekten aufwartete. Ganz anders sahen die Situation hingegen jene rund 1.800 Personen, die am Nachmittag gegen den Auftritt protestierten. Hintergrund waren die Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann rund um sexuelle Übergriffe.

    Im Wiener Stadionoval war von diesem Thema kaum etwas zu bemerken. Mehr als zwei Stunden lang lieferten Lindemann und seine Bandkollegen eine Darbietung, die vor allem mit üppigen Dimensionen überzeugte. Wie schon bei der Stadiontournee vor einigen Jahren, beherrschte eine im Industrialtouch gehaltene Bühne das Geschehen, auf der immer wieder das Feuer und die Funken loderten.

    "Ihr wart fantastisch"

    Hits wie "Mein Herz brennt", "Sonne" oder "Du riechst so gut" wurden von den Fans frenetisch gefeiert. Viele bekundeten zudem explizit ihre Unterstützung für die Band, in dem sie Schilder wie "Wir stehen zu euch" hochhielten. Die Gruppe selbst bot indes einen soliden Auftritt, bei dem Publikumsinteraktion nur am Rande vorkam. Stattdessen wurden Kessel mit Feuerwerfern angezündet ("Mein Teil") oder eine Kraftwerk-Hommage beim "Deutschland"-Remix eingestreut. Am Ende des Abends bedankte sich ein stimmlich nicht immer ganz sattelfester Lindemann für den Zuspruch: "Vielen Dank, Wien, ihr wart fantastisch!" Zur Diskussion der vergangenen Wochen äußerte sich der 60-Jährige indes mit keinem Wort.

    Anders hingegen die Lage vor der Show und vor dem Stadion. Deutliche Ablehnung brachte das Bündnis #KeineBühne zum Ausdruck: Die Plattform #aufstehn, die bereite Anfang Juni eine Onlinepetition gegen die beiden Auftritte gestartet hatte, stand gemeinsam mit weiteren Organisationen wie dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), dem Österreichischen Frauenring oder Claim the Space hinter der heutigen Kundgebung, die viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer anzog. Die Protestaktion stand unter dem Motto "Keine Bühne für mutmaßliche Täter". "Wir sind der Meinung, dass die Konzerte kein sicherer Ort sind, solange nicht alle Vorfälle geklärt sind", erklärte Kampagnenleiterin Philine Dressler gegenüber der APA.

    1/6
    Gehe zur Galerie
      "Rammstein gehts scheissn" heißt es auf einem Plakat.
      "Rammstein gehts scheissn" heißt es auf einem Plakat.
      Leserreporter

      ORF-Team attackiert

      Bei der Demonstration vor dem Stadion kam es dabei zwar zu keinen größeren Zwischenfällen, allerdings geriet die Situation dann nach dem Konzert völlig außer Kontrolle. ORF-Redakteur Reporter Dietmar Petschl und seine Kamerafrau wurden nämlich von wütenden Fans attackiert. "Sehr eigenartig ist es jetzt nach dem Konzert", erklärt der Journalist. "Die Stimmung ist extrem aggressiv und aufgeheizt. Es gab mehrere Schlägereien und es tatsächlich so, dass wir hier jetzt unter Polizeischutz vor dem Stadion stehen, weil ich und meine Kamerafrau mehrmals attackiert worden sind."

      Und weiter: "So etwas habe ich nach einem Konzert noch nicht erlebt!" Das Konzert am Donnerstag werde laut dem ORF-Reporter trotz der Proteste auf alle Fälle stattfinden. "Solange es keine juristische Entscheidung gibt, ist das einfach nicht möglich. Es gibt Verträge." Die Band wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe – es gilt die Unschuldsvermutung – und schickt ihre Anwälte vor. Rammstein werde die Tournee auch wie geplant abschließen können.

      1/52
      Gehe zur Galerie
        <strong>17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt.</strong> Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, <a data-li-document-ref="120072835" href="https://www.heute.at/s/heeres-blamage-unser-luftraum-ist-voellig-ungeschuetzt-120072835">obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären &gt;&gt;</a>
        17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt. Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären >>
        Bundesheer / OTS
        An der Unterhaltung teilnehmen