Ein Steyrer sorgt im ganzen Land für Schlagzeilen: Wie berichtet soll der 48-Jährige 15 Jahre lang in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien als Lehrer gearbeitet haben. Brisant: Er war schon 2005 exmatrikuliert worden, verschaffte sich die Anstellungen mit einem gefälschten Diplomzeugnis.
Zuletzt unterrichtete der Beschuldigte laut Polizei an einer Mittelschule in Steyr, seine Karriere soll er aber 2010 in Wien gestartet haben. Nach Jobs als Deutsch- und Sportlehrer in den drei Bundesländern flog die Täuschung jetzt auf – und das nur durch Zufall.
Im August hatte er seine Geldtasche verloren, ein ehrlicher Finder brachte sie zur Polizeiinspektion Perg. Dort wurden die Beamten schnell stutzig: Im Börserl fanden sie nicht nur mehrere Studentenausweise, sondern auch einen "offensichtlich gefälschten" Ausweis der österreichischen Polizei.
Im Zuge der Ermittlungen fand man bei einer Hausdurchsuchung das gefälschte Zeugnis. Jetzt liegt die Sache bei der Staatsanwaltschaft Linz. Sie wirft dem Mann Urkundenfälschung und Erschleichung eines Amtes vor. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Steyrer bis zu zwei Jahre Haft.
"Es handelt sich um einen nichtalltäglichen Fall, den wir selbstverständlich sehr ernst nehmen", erklärte Oberösterreichs Bildungsdirektor Alfred Klampfer in einem Statement. Nach Bestätigung der Vorwürfe habe man das Dienstverhältnis sofort beendet.
Das gefälschte Zeugnis dürfte so täuschend echt gewesen sein, dass nicht einmal bei den Bildungsdirektionen ein Verdacht aufkam. Kurios: Trotz allem will der Steyrer weiter Lehrer bleiben – als Quereinsteiger.
Laut Bericht der "OÖN" hofft der 48-Jährige auf eine Diversion. Das soll er während der Einvernahme durch die Polizei gesagt haben. Damit würde die Staatsanwaltschaft auf ein Strafverfahren verzichten, es gäbe keinen Schuldspruch und keinen Eintrag im Strafregister.