Wie berichtet, begann um 6 Uhr Früh am Montag die erste Schicht am Hauptsitz des insolventen Motorrad-Giganten in Mattighofen (Bez. Braunau). Die seit Mitte Dezember stillgelegte Produktion wird in den kommenden Tagen schrittweise hochgefahren.
Eine ganze Region atmet auf. "Ich bin froh, dass ich nach so langer Zeit wieder arbeiten kann", sagte ein Beschäftigter, der anonym bleiben will, am Montag zu "Heute".
Freude über den Neustart herrscht nicht nur beim Personal, sondern auch bei indirekt Betroffenen: Zulieferer, Händler, Gastronomen. "Viele Mitarbeiter haben bei uns Kebab bestellt", erklärt beispielsweise Kaya Serpil (49) im Gespräch.
Ihr Fast-Food-Lokal "Kebap Star" ist in Schalchen, liegt unweit der KTM-Betriebe. Die Unterbrechung der Produktion habe für ihr Geschäft "sehr große Einbußen" bedeutet. "Jetzt sind wir voller Hoffnung", jubelt die 49-Jährige.
„Jetzt sind wir voller Hoffnung.“Kaya Serpilbetreibt das Lokal Kebap Star
Auch die Politik ist erleichtert. Die Wiederaufnahme der Produktion sei ein "Signal der Hoffnung" für Mitarbeiter, aber auch die gesamte Region, so Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP). Die Absicherung des Standorts des "Leitbetriebes in Oberösterreich" und damit auch der Arbeitsplätze bei KTM habe "nach wie vor höchste Priorität auch für die Landespolitik".
Wie berichtet, ist KTM zumindest vorerst gerettet. Ende Februar stimmten die Gläubiger am Landesgericht Ried im Innkreis über den Sanierungsplan ab. Der indische Miteigentümer Bajaj überwies 50 Millionen Euro.
Mit dem Geld wurde das Wiederhochfahren der Produktion finanziert. Außerdem soll damit die Zeit bis zur Investorenfindung überbrückt werden. Weitere Geldgeber werden aber nach wie vor händeringend gesucht. KTM hält sich dazu bedeckt.
