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Queen ernennt Liz Truss zur neuen Premierministerin
Am Dienstag reiste die neue Regierungschefin Elizabeth Truss nach Schottland. Dort traf die 47-Jährige auf das britische Staatsoberhaupt.
Zwei Premierministerinnen und 12 Premierminister hat Queen Elizabeth in ihrer 70-jährigen Regentschaft mittlerweile hinter den Palastmauern kennenlernen dürfen. Am Dienstag folgte mit der bisherigen Außenministerin Liz Truss Nummer 15. Auf Schloss Balmoral, wo die Monarchin jährlich ihre Sommerferien verbringt, empfing sie den scheidenden Premierminister Boris Johnson sowie seine Nachfolgerin.
Zuerst segnete das britische Staatsoberhaupt offiziell den Abgang des 58-Jährigen ab. Die Queen habe gemäß einer Aussendung des Palastes den Rücktritt von Johnson "mit großer Freude entgegengenommen." Danach ernannte sie Truss zur neuen Premierministerin und beauftragte sie mit der Bildung einer neuen Regierung.
Truss war als Wirtschaftsstudentin an der Universität Oxford Mitglied der Liberaldemokratischen Partei, wechselte dann aber zu den konservativen Tories und arbeitete im Rechnungswesen beim Öl- und Gas-Konzern Shell. Die verheiratete Mutter zweier Töchter im Teenageralter hatte gegen den EU-Austritt ihres Landes gestimmt, verteidigt aber nun den Brexit.
Die 47-Jährige hatte die parteiinterne Abstimmung der britischen Konservativen über die Nachfolge von Johnson gewonnen, am Montag gab die Tory-Partei ihren Sieg bekannt.
Ungefähr dreißig Minuten dauerte das Treffen der Königin mit der 47-Jährigen, deren Verlassen des Schlosses im Gegensatz zu jenem von Johnson traditionell mit Kameras begleitet wurde. Anschließend ging es für die neue Regierungschefin direkt zurück nach London, wo sie am Dienstagnachmittag ihre erste Rede vor dem Regierungssitz in der Downing Street halten wird.