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Putsch im Sudan? Miliz meldet Sturm des Präsidenten

Der Kampf zwischen Armee und der RSF-Miliz im Sudan eskaliert. Die Paramilitärs wollen in einem Putschversuch den Präsidentenpalast gestürmt haben.

Roman Palman
Schwarze Rauchsäulen verdunkeln Sudans Hauptstadt Khartum.
Schwarze Rauchsäulen verdunkeln Sudans Hauptstadt Khartum.
- / AFP / picturedesk.com

Paramilitärische Einheiten der Miliz Rapid Support Forces (RSF) wollen am Samstag eigenen Angaben zufolge den Präsidenten-Palast und den Flughafen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum unter ihre Kontrolle gebracht haben. Zuvor hatte es Schüsse und Explosionen im Stadtgebiet gegeben, Fotos zeigen schwarze Rauchsäulen:

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    15. April 2023: Schwarze Rauchsäulen verdunkeln Sudans Hauptstadt Khartum als Kämpfe zwischen der Armee und der Miliz RSF eine neue Eskalationsstufe erreichen.
    15. April 2023: Schwarze Rauchsäulen verdunkeln Sudans Hauptstadt Khartum als Kämpfe zwischen der Armee und der Miliz RSF eine neue Eskalationsstufe erreichen.
    Marwan Ali / AP / picturedesk.com

    Seitens der RSF hieß es zur jüngsten Eskalation, dass sudanesische Soldaten am Samstagmorgen ihr Hauptquartier besetzt hätten. Die Miliz wolle sich jetzt aber nicht gegen die Armee an sich, sondern nur "gegen ihren Generalstab" und Oberbefehlshaber Abdel Fattah al-Burhan stellen, welcher das Militär nutze, "um an der Macht bleiben zu können – selbst auf die Gefahr hin, die Stabilität des Landes zu gefährden". Gleichzeitig rief die RSF die Bevölkerung auf, "sich ihr anzuschließen".

    Die Armee wiederum bezeichnete die Angaben der RSF als "Lügen". Unabhängig ließen sich die Angaben beider Seiten bisher nicht überprüfen.

    John Godfrey, der US-Botschafter im Sudan, bestätigte die Kämpfe in der Stadt und warnte, dass die Situation gleich einem Pulverfass "extrem gefährlich" sei. Die Botschaft selbst rief alle US-Bürger auf, keinesfalls auf die Straßen zu gehen. 

    Angst vor Bürgerkrieg wächst

    Seit dem Sturz von Diktator Omar al-Baschir 2019 regieren Militär und RSF mit einer Doppelführung im Sudan. Seit Monaten steigen aber die Spannungen, die den versprochenen Übergang zu einer neuen zivilen Regierung be- bzw. verhindern – einem Vorgehen, zu dem sich RSF-Chef Daglo zuletzt überraschend bekannt hatte. 

    Hintergrund der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen RSF unter Mohammed Hamdan Daglo und dem Militär soll jetzt aber sein, dass die berüchtigte Miliz in die regulären Streitkräfte integriert werden soll. Das gilt als eine der wichtigsten Bedingungen für die Bildung einer Zivilregierung.

    Jetzt scheint aber alles in die andere Richtung zu kippen: Es gibt bereits Befürchtungen, wonach eine weitere Eskalation zwischen den beiden Gruppen zu einem Bürgerkrieg ausarten könnten.

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      privat, iStock
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