Ukraine

Putins Killerdrohnen sind voller europäischer Bauteile

Kamikaze-Drohnen, die Russland hundertfach in der Ukraine einsetzt, fliegen dank dem Westen: In der Steuerung stecken Komponenten westlicher Herkunft.

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Eine Shahed 136 bei einer Ausstellung im Iran.
Eine Shahed 136 bei einer Ausstellung im Iran.
IMAGO/Pacific Press Agency

Seit Beginn des Krieges malträtiert Russland die Ukraine aus der Luft und setzt dabei stark auf die im Iran entwickelten und gebauten Shahed-Dronen der Typen 131 und 136: Die unbemannten Flugobjekte können bis zu 60 Kilo Sprengstoff tragen, sind preiswert in der Herstellung und verwenden herkömmliche GPS-Technik, um ihre tödlichen Angriffe vor allem auf zivile Ziele auszuführen. Gemäß offiziellen ukrainischen Angaben wurden allein in den vergangenen drei Monaten im Land über 600 Angriffe mit iranischen Drohnen gezählt.

Technik aus dem Westen

Doch ohne Technik aus dem Westen – meist aus Ländern, die gegen Russland Sanktionen verhängt haben – könnten die Shahed-Drohnen keine Angriffe fliegen. Laut einem 47 Seiten starken Geheimdokument, welches die ukrainische Regierung im August Vertretern der G7-Staaten zukommen ließ, stecken die Fluggeräte voller Technik aus dem Westen, insbesondere Elektronik. Laut dem Dokument, über das der britische "Guardian" nun berichtete, sind in der Shahed-131-Drohne 52 elektrische bzw. elektronische Komponenten verbaut, in der Shahed-136 gar 57. Letztere haben einen Aktionsradius von bis zu 2000 Kilometern.

Fabriziert werden die Komponenten laut dem Papier von Firmen, die ihre Hauptsitze in den USA, den Niederlanden, Deutschland, Kanada, Japan, Polen und der Schweiz haben. Die Drohnen selbst werden mittlerweile nicht mehr nur im Iran, sondern auch in Syrien und in Russland selbst gefertigt. Angeblich will sich die iranische Regierung von Waffenlieferungen an Russland loslösen, zumal das Land die bestellten Mengen an Drohnen sowieso nicht mehr selbst herstellen könne. Im selben Bericht bittet die Ukraine um Langstreckenraketen, um die Drohnen-Manufaktur in Novorossiysk am Schwarzen Meer angreifen zu können.

Geranium 1 und 2 statt Shahed

Dass die westlichen Hersteller der benötigten Bauteile Auflagen verletzen, sei aber nicht der Fall: "Die iranische UAV-Produktion hat sich angepasst und verwendet größtenteils verfügbare kommerzielle Komponenten, deren Lieferung schlecht oder gar nicht kontrolliert wird", heißt es in dem Bericht. Geliefert würden die Teile aus der Türkei, Indien, Kasachstan, Usbekistan, Vietnam und Costa Rica.

In Überresten von Drohnen, die in den letzten Monaten gefunden wurden, seien die Herstellermarkierungen mit Lasern entfernt worden, heißt es im Bericht "Todesfälle durch Sperrfeuer: Bericht über Shahed-136/131 UAVs". Russland verwende auch nicht mehr die Bezeichnung Shahed, sondern Geranium 1 und 2.

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