Welt

Putins Bunker-Flucht – Geheimpapier heizt Gerüchte an 

Ist Despot Wladimir Putin bereits aus dem Kreml geflohen? Einige Hinweise deuten darauf hin. Ein Geheimpapier heizt nun weiter die Gerüchte an. 

Nikolaus Pichler
Teilen
Dieses Foto soll den russischen Präsidenten bei einem Besuch der russischen Raumfahrtagentur in Moskau am Sonntag zeigen
Dieses Foto soll den russischen Präsidenten bei einem Besuch der russischen Raumfahrtagentur in Moskau am Sonntag zeigen
SERGEI GUNEYEV / AFP / picturedesk.com

Die deutsche "Bild" berichtete am Montag in Berufung auf Geheimdienst- und Regierungsquellen über die brisanten Gerüchte. Gemäß dem deutschen Boulevardmedium könnte sich der russische Despoten-Machthaber bereits in einen Geheimbunker in das russische Uralgebirge abgesetzt haben. >>> Hier geht es zur Story

Darauf deutet auch nun ein Geheimpapier hin, das der estnische ehemalige Militär-General Riho Terras auf Twitter verbreitet. Terras, der für Estland im EU-Parlament sitzt, schreibt in seinem Posting: "Oligarchen versammelten sich dort, damit niemand fliehen konnte. Putin ist wütend, er dachte, dass der ganze Krieg einfach wäre und alles in 1–4 Tagen erledigt wäre." Laut Terras stammt das Papier über ein Meeting im Ural von einem ukrainischen Offizier. 

 Die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine: der Live-Ticker

"Es gibt Raketen für höchstens drei bis vier Tage"

Terras enthüllt zudem weitere Details über den Kriegseinsatz der Russen in der Ukraine. "Die Russen hatten keinen taktischen Plan. Der Krieg kostet etwa 20 Milliarden Dollar pro Tag. Es gibt Raketen für höchstens drei bis vier Tage, sie werden sparsam eingesetzt. Ihnen fehlen Waffen“, heißt es im Papier.

Die nächsten russischen Waffen könnten demnach bestenfalls in drei bis vier Monaten produziert werden. "Sie haben keine Rohstoffe. Was bisher vor allem aus Slowenien, Finnland und Deutschland geliefert wurde, ist nun abgeschnitten", führt der Ex-Militär und Diplomat weiter auf Twitter aus. "Wenn es der Ukraine gelingt, die Russen zehn Tage aufzuhalten, müssen die Russen in Verhandlungen eintreten. Weil sie kein Geld, Waffen oder Ressourcen haben."

Russen-Armee "unter Schock"

Doch damit nicht genug: Spezialkommandos befänden sich bereits seit 18. Februar in der russischen Hauptstadt. "Das Ziel war, Kiew einzunehmen und ein Marionettenregime zu installieren. Sie bereiten Provokationen gegen unschuldige Zivilisten – Frauen und Kinder – vor, um Panik zu säen. Das ist ihr Trumpf."

Die russische Armee stehe unter Schock aufgrund des heftigen Widerstands der Ukraine, schreibt Terras weiter. Ihre Einsatztaktik basiere darauf, Panik in der Zivilbevölkerung zu erzeugen. "Die Ukrainer müssen Panik vermeiden", rät Terras der Bevölkerung. "Die Raketenangriffe dienen der Einschüchterung, die Russen feuern sie wahllos ab, um 'aus Versehen' Wohngebäude zu treffen, um den Angriff größer aussehen zu lassen, als er wirklich ist. Die Ukraine muss stark bleiben und wir müssen helfen!" 

1/4
Gehe zur Galerie
    Ex-"Miss Ukraine" Anastasiia Lenna tauscht Krone und High Heels gegen Militärstiefel und Maschinengewehr ein und zieht für ihr Land in den Krieg.
    Ex-"Miss Ukraine" Anastasiia Lenna tauscht Krone und High Heels gegen Militärstiefel und Maschinengewehr ein und zieht für ihr Land in den Krieg.
    Instagram

    Putins Video-Botschaft und die an die Ukraine gerichtete Kriegserklärung vom Donnerstag wurden bereits am Montag zuvor aufgezeichnet. Das kam nur kurze Zeit später ans Licht. Geheimdienste gehen darum von einer möglichen Flucht des russischen Präsidenten aus. Der Ural galt darüber hinaus bereits zu Zeiten der Sowjetunion Rückzugsort des brutalen Dikators Josef Stalin.

    Kreml hüllt sich in Schweigen zu Putin-Aufenthaltsort

    Eine Bestätigung von russischer Seite gibt es dafür bisher nicht. Ein Foto aus dem Kreml soll belegen, dass Putin am Freitag (25. Februar) noch an einem Treffen des russischen Sicherheitsrates in Moskau teilgenommen hat.

    <strong>Mit diesem Foto will der Kreml belegen, dass sich Putin nach Kriegsbeginn noch in Moskau befand.</strong>
    Mit diesem Foto will der Kreml belegen, dass sich Putin nach Kriegsbeginn noch in Moskau befand.
    Alexei Nikolsky / AP / picturedesk.com

    Auch die alarmierende Video-Botschaft vom Sonntag gibt keinen Aufschluss darüber, wo sich der Präsident aktuell befindet. Putin griff jedoch bereits vor Kriegsbeginn in die Trickkiste. So unterzeichnete er das Dekret über die Anerkennung der selbst ernannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk am vergangenen Montag bereits Stunden vor der "Live“-Ausstrahlung im russischen Staatsfernsehen.

    Propaganda-Maschine läuft weiter

    Unterdessen verbreitete Putins Propaganda-Sender "Sputnik" angeblich neue Fotos des russischen Machthabers.

    Sie sollen ihn am Sonntag auf der Baustelle der Raumfahrtagentur in Moskau und ebenfalls am Sonntag bei einem Gespräch mit dem Verteidigungsminister und einem Top-Militär zeigen.

    Ist Atomdrohung nur Ablenkungsmanöver?

    Das russische Verteidigungsministerium hat die Abschreckungswaffen der Atommacht in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt. Das sagte Minister Sergej Schoigu am Montag dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie aus einer Mitteilung der Behörde hervorgeht.

    Konkret nannte er die strategischen Raketentruppen, die Nord- und die Pazifik-Flotte und die Fernfliegerkräfte. Putin hatte den Schritt angeordnet als Reaktion auf aggressive Äußerungen der NATO.

    Putin sprach in einem am Sonntag vom Kreml verbreiteten Video von Abschreckungswaffen und nannte nicht explizit Atomwaffen. "Die Spitzenpersönlichkeiten der führenden NATO-Staaten lassen aggressive Äußerungen gegen unser Land zu, deshalb befehle ich dem Verteidigungsminister und dem Chef des Generalstabs die Streitkräfte der Abschreckung der russischen Armee in ein besonderes Regime der Alarmbereitschaft zu versetzen."

    1/21
    Gehe zur Galerie
      Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
      Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
      SERGEY BOBOK / AFP / picturedesk.com
      1/52
      Gehe zur Galerie
        <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
        23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
        Leserreporter