Ukraine
Putin-Vertrauter warnt jetzt vor Atomkrieg
Immer wieder kommen von russischer Seite Drohgebärden gegen den Westen. Dabei wird auch nicht vor einem potenziellen Atomschlag Halt gemacht.
Seit knapp elf Monaten tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Schon zu Beginn kamen immer wieder Drohungen aus Russland in Richtung Westen. Auch vor potenziellen Atomschlägen wird nicht Halt gemacht. So zeigte im April vergangenen Jahres, rund zweieinhalb Monate nach Kriegsbeginn, der Staatssender Rossija 24 eine Grafik, wie Kremlchef Wladimir Putin einen Atomschlag auf drei europäische Hauptstädte ausführen würde, und dazu erklärt, dass es "keine Überlebenden" geben werde.
Auch der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hält sich mit Drohgebärden nicht zurück. Immer wieder provoziert er bei öffentlichen Auftritten oder in seinem Telegram-Kanal die Regierungen im Westen, allen voran die EU und die USA. Am Donnerstag war es wieder einmal so weit. Medwedew schrieb in seinem Telegram-Kanal: "Keinem dieser Elenden kommt in den Kopf, die nächste elementare Schlussfolgerung zu ziehen: Die Niederlage einer Atommacht in einem konventionellen Krieg kann den Beginn eines Atomkriegs nach sich ziehen. Atommächte verlieren keine großen Konflikte."
Nukleare Rhetorik vermeiden
Die USA reagieren besorgt auf die neuerlichen Aussagen. Sie fordern den Kreml dazu auf, nukleare Rhetorik zu vermeiden, da diese das Risiko erhöhe, die Absichten Russlands falsch einzuschätzen. "In einem Atomkrieg gibt es keine Gewinner, daher sollte er gar nicht erst beginnen", sagt etwa Vedant Patel, stellvertretender Sprecher des US-Außenministeriums.
Patel weiter: "Dies ist nicht das erste Mal, dass wir diese Art von Rhetorik aus Russland hören. Und ehrlich gesagt glauben wir, dass provokative Rhetorik über Atomwaffen nicht nur gefährlich, sondern auch rücksichtslos ist. Sie erhöht das Risiko von Fehleinschätzungen und sollte vermieden werden", sagte Patel bei der Besprechung.
Neue Forderungen von Panzerlieferung
Auslöser für die jüngsten Medwedew-Drohungen waren Diskussionen über westliche Panzerlieferungen an die Ukraine. In Kiew hat der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, vor dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein noch einmal auf die Lieferung von Panzern gedrängt.
"Die Frage der Panzer für die Ukraine sollte so schnell wie möglich geklärt werden", schrieb Jermak am Donnerstag beim Nachrichtendienst Telegram. Das gelte ebenso für zusätzliche Flugabwehrsysteme. "Wir haben keine Zeit, die Welt hat diese Zeit auch nicht", unterstrich der 51-Jährige. Zögern koste ukrainische Menschenleben.