Welt
Putin laufen Soldaten weg – immer mehr Fahnenflüchtige
Nicht alle russischen Soldaten sind bereit, ihr Leben für Kremldespot Wladimir Putin zu geben. Die Zahl der Deserteure und Befehlsverweigerer steigt.
Nicht nur die bevorstehende Offensive der Ukraine sorgt im Kreml wohl für Stirnrunzeln. Wie von "Heute" berichtet, erhielt die Ukraine schon 230 moderne Kampfpanzer von NATO-Staaten. Zusätzlich bekam die Truppe von Präsident Wolodimir Selenski auch 1.550 gepanzerte Fahrzeuge, die bei der bevorstehenden Offensive zum Einsatz kommen dürften.
Auch an anderer Stelle hat die russische Armee mit Problemen zu kämpfen. Denn seit Beginn der Mobilmachung in Russland im vergangenen Herbst haben die Behörden Medien zufolge mehr als 1.000 Soldaten wegen Fahnenflucht, unerlaubter Entfernung von der Truppe oder Befehlsverweigerung angeklagt. "Stand letzte April-Woche sind 1.064 Fälle bei Militärgerichten eingegangen", berichtete das unabhängige Portal Mediazona am Donnerstag. Das Medium verweist in seiner Mitteilung darauf, dass die Strafen für solche Vergehen nach der Mobilmachung verschärft wurden.
Starker Anstieg in kurzer Zeit
Auffällig ist, dass die Zahl von Verfahren gegen unwillige Mobilisierte vor allem seit Anfang März stetig und stark ansteigen. Alleine im vergangenen Monat seien rund 400 solcher Fälle registriert worden. Die bislang für den April vorliegenden Zahlen würden auch im laufenden Monat auf ein ähnlich hohes Ergebnis hindeuten, heißt es.
Laut Mediazona geht es in mehr als 90 Prozent der Fälle um das unerlaubte Entfernen von der Truppe. Zwar ist nur ein kleiner Teil der Urteile zugänglich, aber diesen zufolge werden die Rekruten von den Gerichten zumeist zu einer Bewährungsstrafe verurteilt – und können damit wieder an die Front versetzt werden.