Ukraine

Putin-Freund will EU-Staaten Teile der Ukraine schenken

Der frühere Kreml-Boss Medwedew verbreitet auf Telegram eine Landkarte, welche die Ukraine völlig zerreißt. Nicht nur Russland soll Gebiete erobern.

Roman Palman
Wladimir Putin und Dmitri Medwedew im Jahr 2020.
Wladimir Putin und Dmitri Medwedew im Jahr 2020.
Sputnik/Dmitry Astakhov/Pool via REUTERS

Vier Jahre, von 2008 bis 2012, hielt Dmitri Medwedew für Wladimir Putin den Präsidenten-Sessel warm, während dieser gezwungenermaßen als Premier Russland weiterregierte. Auch jetzt noch steht der 56-Jährige als treuer Gefolgsmann auf Seiten des Kreml-Despoten und etablierte sich seit Kriegsbeginn als Megafon für die bizarrsten Theorien und Anschuldigungen aus Moskau.

Auf seinem Telegram-Kanal, wo der russische Ex-Präsident und stellvertretende Leiter des Sicherheitsrates mehr als 666.000 Follower erreicht, ließ er nun mit einer wirren Fantasie über die Aufteilung der Ukraine nach dem Krieg aufhorchen. Dabei bemühte er sich einer Karte der Ukraine und ihrer umliegenden Nachbarstaaten.

Von Ukraine bleibt fast nichts übrig

"Im Gehirn des von Psychopharmaka betroffenen Präsidenten der Ukraine entstand folgendes Bild der glänzenden Zukunft seines Landes", giftet der Putin-Vertraute im Begleittext der Abbildung, die die Ukraine noch als geeintes Land inklusive der Halbinsel Krim zeigt.

Doch die zweite Grafik hat es in sich: Das ukrainische Staatsgebiet besteht plötzlich nur noch aus Kiew und Tschernobyl – alles südlich und östlich davon ist in großen Lettern als "Russland" gekennzeichnet.

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    Dmitri Medwedew fantasiert auf Telegram von einer völligen Zerschlagung der Ukraine. In zwei Grafiken...
    Dmitri Medwedew fantasiert auf Telegram von einer völligen Zerschlagung der Ukraine. In zwei Grafiken...
    Screenshot Telegram

    Besonders bizarr daran ist, dass plötzlich auch Polen – das eindeutig auf Seiten der Ukraine steht – weite Landesteile zugesprochen werden.

    Auch Rumänien soll zwei Oblast mit den Städten Winnyzja und Czernowitz einnehmen und dann direkt an den Großraum Kiew grenzen. Selbst Ungarn wird auf Medwedews Fantasie-Karte Uschhorod und die Oblast Transkarpatien überschrieben.

    "Westliche Analysten"

    Obwohl es eigentlich bisher immer die Medien-Maschine des Kremls war, die völlige Einnahme bzw. später die Teilung der Ukraine propagiert hatte, sind es laut dem 56-Jährigen plötzlich "westliche Analysten", auf denen seine Karte basiert.

    Nicht nur auf den ersten Blick bleibt für europäische Augen unklar, warum auch Rumänien und Polen ihr Territorium auf Kosten der Ukrainer vergrößern sollten. Alle drei Staaten sind Mitglieder der EU.

    Zumindest der Anführer der prorussischen Separatisten in der Region Donezk, Denis Puschilin, scheint diese fiktive Karte zur Realität machen zu wollen. Er forderte Russland auf, den größten Teil der Ukraine, einschließlich der Hauptstadt Kiew, zu erobern, da die wichtigsten Städte des Landes russisch seien.

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      Helmut Graf
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