Politik

Puller lädt Kurz-Sprecher zu Lügendetektor-Test ein

PR-Experte Puller sagt, dass ihn die ÖVP mit 100.000 Euro bestechen wollte. "Heute" erklärt er, warum er sich auf eine ÖVP-Klage freut.

Heute Redaktion
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PR-Experte Puller sagt, er sehe der ÖVP-Klage "sehr entspannt" entgegen.
PR-Experte Puller sagt, er sehe der ÖVP-Klage "sehr entspannt" entgegen.
Bild: picturedesk.com

Was von diesem Wahlkampf einmal in Erinnerung sein wird? Jedenfalls "dirty campaigning", Schmutzkübel-PR, betrieben von einer Handvoll PR-Experten, die sich einmal von dieser, dann von jeder Partei engagieren lassen.

Einer aus dieser Gruppe steht nun im Mittelpunkt der aktuellen Berichterstattung: Peter Puller, der schon für dei ÖVP, die Neos, nun eben für Tal Silberstein und damit die SPÖ arbeitete.

Puller stellte "Heute" seine SMS-Konversation mit Kurz-Sprecher Gerald Fleischmann zur Verfügung. Diese SMS sollen belegen, dass Fleischmann versuchte, Puller mit 100.000 Euro zu bestechen (die Summe kommt freilich in den SMS nicht vor). Das ganze sei als "Honorar für PR" bezeichnet worden. Puller sollte zur ÖVP wechseln und SPÖ-Interna verraten. Für diese Behauptungen will die ÖVP Puller jetzt klagen.

Heute: Herr Puller, was sagen Sie zur drohenden Klage der ÖVP?

Peter Puller: Das sehe ich sehr entspannt. Ich bleibe bei meiner Darstellung und lade den Pressesprecher von Sebastian Kurz herzlich zu einem Test mit dem Lügendetektor ein. Wenn er möchte. Abgesehen davon habe ich ja Belege für meine Erklärung.

Heute: ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger hat Ihnen im ORF dezitiert Lüge vorgeworfen.

Puller: Wenn Sie mir Lüge vorwirft, sollte sich die ÖVP selbst bei der Nase nehmen. Ich kann meine Schilderungen belegen. Es war eben, wie es damals war.

Heute: Sie sagen, Kurz-Sprecher Fleischmann habe sein Angebot über 100.000 Euro bei einem Treffen im Außenministerium auf einen Zettel geschrieben.



Puller: Das ist exakt so draufgestanden. Ich bin mir bei diesem Treffen wie in einem schlechten Agentenfilm vorgekommen. Zuerst kam die Aufforderung die Handys auszuschalten und wegzulegen. Dann schrieb er auf den Zettel: ,Wir wissen, dass du für die SPÖ arbeitest. Wir bieten dir 100 k, wenn du die Seiten wechselst'. Aber ich arbeite eben nicht für die SPÖ.

Heute: Was ist mit dem Zettel passiert?

Puller: Den hat Fleischmann behalten und vernichtet. Es war ja eben der Sinn der Zettelaktion, dass niemand dieses Gespräch mithören oder aufzeichnen konnte. Es gab aber dann auch sinngemäße weitere Gespräche.

Heute: Was haben Sie geantwortet?



Puller: Dass ich eben für Tal Silberstein und nicht für die SPÖ tätig bin. Es ist ja hinlänglich bekannt, dass ich Tal Silberstein gut kenne und in mehreren Projekten mit ihm gearbeitet habe.

Heute: Was war eigentlich Sinn und Zweck Ihrer Anti-Kurz-Seiten auf Facebook?

Puller: Das war einfach ein Testlabor. Damit wollte man schauen, wie manche Wählergruppen von Sebastian Kurz auf gewisse Äußerungen reagieren. Auf der Seite „Wir für Sebastian Kurz" war keine einzige Äußerung, die nicht von Sebastian Kurz getätigt wurde. Wir haben diese Äußerungen ein bisschen überspitzt – das war das Einzige, was wir gemacht haben.

Heute: Wissen Sie zufällig, wer die Anti-Kern-Seite „Die Wahrheit über Christian Kern" leitet?

Puller (lacht): Das weiß ich leider wirklich nicht. Keine Ahnung.

Heute: Was sind Ihre nächsten Pläne?

Puller: Jetzt auf Urlaub fahren und danach weiterarbeiten.





(GP)