Steiermark
Puff-Betreiber wegen sexistischem Plakat angezeigt
Schon zum zweiten Mal polarisiert ein Nachtclub-Chef in Graz mit seinen grenzwertigen Plakaten – was ihm nun weitere rechtliche Probleme beschert.
Mit der Suche nach einem "Mädchentester" für angehende Prostituierte hat ein Grazer Nachtclub eine Welle an Empörung ausgelöst – und vermutlich genau das erreicht, was als Motiv hinter der Aktion stehen dürfte: nämlich, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Kaum hatte sich die Diskussion um die sexistische Annonce etwas beruhigt, legte Betreiber Rene Wollinger noch eins drauf und gab ein weiteres Sujet in Auftrag. Diesmal mit der Bezeichnung "LadiestesterInnen männlich/weiblich/genderfluid/non binary"!
Dass die ins Lächerliche verzerrte politische Korrektheit des zweiten Plakats die Kritiker zum Verstummen bringt, damit rechnete wohl niemand. Für Wollinger könnte die Aktion allerdings teuer werden: Gemäß dem Steiermärkischen Prostitutionsgesetz besteht ein Verbot für "jegliche Art der Werbung für Bordelle und bordellähnliche Einrichtungen auf Plakatflächen, in Radio und Fernsehen sowie im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung von Lichtspielen". Im Wiederholungsfall droht eine Strafe bis zu 14.535 Euro.
Trotz Strafe könnte sich Aktion auszahlen
Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr zeigte Wollinger am Montag bereits zum zweiten Mal wegen einer Vertretung gegen das Prostitutionsgesetz an. Für den Puff-Betreiber könnte sich die Aktion allerdings sogar im Fall einer hohen Strafzahlung rechnen. Denn wer bekommt für 14.535 Euro schon Werbung in sämtlichen großen Medien des Landes?
Auf den Punkt gebracht
- Der Betreiber eines Nachtclubs in Steiermark wurde wegen eines sexistischen Plakats angezeigt, das zum zweiten Mal für Aufregung gesorgt hat
- Obwohl er mit einer hohen Strafe rechnen muss, könnte sich die Aktion für ihn trotzdem auszahlen, da sie viel mediale Aufmerksamkeit generiert hat