Fussball
Prügel-Attacke von Hertha-Keeper: Opfer hat ausgesagt
Nach einer handfesten Auseinandersetzung mit dem Hertha-Tormann Marius Gersbeck in Zell am See sagte nun das Prügel-Opfer bei der Polizei aus.
Der Vorfall passierte in der Nacht zum Sonntag in Zell am See, wo der deutsche Bundesliga-Absteiger ein Trainingslager absolvierte. Gersbeck soll deutschen Medien zufolge mit einigen Klub-Ultras ein Seefest besuchet haben. Auch Alkohol sei geflossen. Gegen drei Uhr kam es dann zu einem Streit mit einem 22-jährigen Einheimischen und dessen Freundin. Gersbeck habe demnach zugeschlagen, der Mann sei gegen einen Briefkasten geflogen und kurzzeitig bewusstlos gewesen. Das Opfer musste im Krankenhaus versorgt werden, während Gersbeck aus dem Teamquartier abreiste und vom Fußballverein am Montag, reichlich spät, suspendiert wurde.
Polizeiangaben zufolge habe der 22-jährige Salzburger eine Gehirnerschütterung und mehrere Frakturen im Gesicht erlitten. Laut "Bild" handle es sich dabei um einen Kieferbruch und einen Jochbeinverletzung.
Auf Opfer eingetreten?
Bereits am Sonntagvormittag verhörte die Polizei den 28-jährigen Profi-Torwart. Der konnte schnell identifiziert werden, weil die Freundin des Opfers geistesgegenwärtig ein Foto machte. Gersbeck soll die Aussage verweigert haben, die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung.
Noch in den frühen Sonntagmorgenstunden machte die Freundin des 22-Jährigen ihre Aussage. Sie schilderte, dass Gersbeck zugeschlagen habe, ihr Freund gegen den Briefkasten donnerte und bewusstlos zu Boden ging. Danach soll der Hertha-Tormann noch zweimal auf den Oberkörper des am Boden liegenden Mannes eingetreten haben. Sie rief dann die Polizei.
Opfer sagte aus
Mittlerweile machte auch der 22-Jährige gegenüber der Polizei seine Aussage. Es soll nach dem Seefest vor dem Wohnhaus des Opfers wegen eines Fahrrads zu einem Streit gekommen sein. Gersbeck und ein Begleiter hätten die beiden angesprochen. "Laut Opfer wollte der Tatverdächte wissen, wo sich ein gestohlenes Fahrrad befindet", erzählte eine Polizeisprecherin der "Bild". Der Salzburger habe nichts von einem Fahrrad gewusst. Danach kam es zum Wortgefecht. Nach dem Faustschlag des Tormanns kann sich das Opfer an nichts mehr erinnern.
Gersbeck soll sich dem Bericht zufolge einen Salzburger Anwalt genommen haben. Die Staatsanwaltschaft wird den Fall bald übernehmen. Dem Hertha-Tormann droht im Falle eines Schuldspruchs eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.